Donnerstag, 04.08.2011
Spielcasinos: 80 Prozent Gewinn an den StaatsanwaltMoskau. Der Betreiber eines illegalen Glücksspielrings im Moskauer Gebiet belastet die Staatsanwaltschaft schwer: Er behauptet, 80 Prozent des Reingewinns seien in die schützende Hand geflossen.
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Iwan Nasarow belastet die Staatsanwaltschaft des Moskauer Gebiets, unter deren "Dach" er drei Jahre lang eine illegale Spielhallenkette betreiben konnte, schwer. In einem Interview für die Zeitung Moskowski Komsomolez spricht er von Schwindel erregenden Schmiergeldzahlungen.
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Im Interesse der Ermittlung darf ich keine genauen Zahlen nennen. Aber ich bin mir der vollen Verantwortung bewusst, wenn ich erkläre: 80 Prozent vom Reingewinn haben wir an die Staatsanwälte abgeführt.
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Nasarow, der unter der Auflage, seinen Wohnort nicht zu verlassen, auf freiem Fuß ist, erzählt, wie die Geldübergabe vonstattenging. Sie sei immer über denselben Mitarbeiter der Staatsanwaltschaft erfolgt, zur Chefetage hatte er keinen persönlichen Kontakt.
Die vom früheren stellvertretenden Staatsanwalt des Moskauer Gebiets genannte Summe von 30.000 Dollar monatlich verweist er in das Reich der Phantasie. Die Summen seien mit der Zeit immer größer geworden. Dagegen hätte er sich nicht wehren können, denn wir hingen schon am Haken.
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Zuerst seien nur Schmiergelder geflossen, dann hätten die Beamten auch um Sponsorenhilfe gebeten. So hätten Nasarow und seine Leute bei einem Jubiläumsfest für den stellvertretenden Staatsanwalt des Moskauer Gebiets die Räume und die Musiker bezahlen müssen.
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In den Skandal um das illegale Glücksspiel sei aber nicht nur die Staatsanwaltschaft verwickelt, sondern auch Polizisten und Abgeordnete, so Nasarow. Er selbst und zwei Mitangeklagte stehen zurzeit unter einem Zeugenschutzprogramm.
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