Montag, 28.05.2012
Orenburg wirft ausländische Studenten aus WohnheimOrenburg: Rassismus-Skandal in Orenburg. Weil ausländische Studenten angeblich eine Gefahr für russische Minderjährige darstellen, sollen sie nun auf Anweisung der Stadtverwaltung aus einem Wohnheim in Orenburg geworfen werden.
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Anlass ist die Einrichtung eines Kinderferienlagers auf dem Territorium nahe einem Wohnheim für ausländische Studenten der Staatlichen Orenburger Universität für Management. An der Uni lernen Studenten aus 23 Ländern. Die meisten sind Diplomatenkinder aus Asien und Afrika.
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"Mir wurde gesagt, dass niemand TV- oder Zeitungs-Reportagen über Schwarze braucht, die im Ferienlager spazierengehen und mir wurde erklärt, dass afrikanische Studenten Kinder vergewaltigen können", gibt der Rektor der Universität Oleg Swiridow in einem Beschwerdebrief an die Duma ein Gespräch mit dem Bürgermeister Orenburgs Jewgeni Arapow wieder.
Als der empörte Rektor sich weigerte, seine Studenten auszusiedeln, begann die Ausländerbehörde mit den Schikanen: Am 23. April brachen die Beamten um 7 Uhr morgens ohne Vorwarnung in alle Zimmer ein - zur Kontrolle, wie es heißt. Bei der zweiten Kontrolle waren die Beamten in Begleitung Bewaffneter.
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"Unser Bus wurde von Männern mit Maschinenpistolen angehalten. Sie befahlen uns, die Telefone auszuschalten. Ich habe es ausgeschaltet, wurde aber trotzdem mit dem Gewehrkolben geschlagen. Später habe ich erfahren, dass das Beamte der Ausländerbehörde waren. Meine Dokumente sind alle in Ordnung. Ich verstehe nicht, warum ich geschlagen wurde", berichtet ein Student aus Jemen über diesen Einsatz.
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Die Studenten leben alle legal in dem Wohnheim. Ein Semester an der Universität kostet immerhin mindestens 60.000 Rubel (umgerechnet 1.500 Euro).
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