Mittwoch, 22.02.2012
Behörde: Fachkräfteflucht aus Russland nicht schlimmMoskau. Etwa 70.000 gut ausgebildete Spezialisten haben ihrer Heimat Russland 2011 den Rücken gedreht. Die Ausländerbehörde findet das nicht kritisch, es könnten problemlos auch drei Mal so viele auswandern.
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In Russland wird gewöhnlich mit Angst auf die Emigration von hochqualifizierten Arbeitskräften reagiert: das Hirn der Nation blute aus, heißt es dann oft. Und tatsächlich flüchten jedes Jahr Zehntausende Menschen vor Korruption, sozialer Unsicherheit und Perspektivlosigkeit ins Ausland.
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Der Chef der Ausländerbehörde Konstantin Romodanowski sieht in der Emigration allerdings kein Problem: Dass unsere Bürger zur Arbeit ins Ausland gehen, ist nicht schlimm, die Situation ist nicht kritisch. Die Leute fahren weg, um Erfahrung im Ausland zu sammeln, sagte er am Mittwoch gegenüber Interfax.
2011 seien 70.000 Menschen ausgereist, das habe keinen Einfluss auf die Verringerung der Bevölkerung. Dabei gibt Romodanowski zu, dass seine Behörde über keine genauen Zahlen verfüge, wie viele Menschen tatsächlich zur Arbeit ins Ausland gehen: Es könnten auch drei Mal so viele sein, das wäre immer noch kein Verlust.
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Die Diskussion um die Emigration hat in letzter Zeit wieder zugenommen, und zwar auf dem Hintergrund einer möglichen Rückkehr von Wladimir Putin in den Kreml. Viele junge, qualifizierte Leute sehen keine Perspektiven für sich, wenn der politische Kurs wieder konservativer wird.
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