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Parität im Tandem: Putin besetzt die Gouverneursposten, Medwedew die Generalgouverneure (Foto: TV) |
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Mittwoch, 07.09.2011
Medwedews Generäle überwachen Putins GouverneureMoskau. Präsident Dmitri Medwedew hat beim Kampf um die Besetzung von politischen Schlüsselposten nachgezogen. Während Putins Getreue Moskau und St. Petersburg regieren, setzt Medwedew auf neue Generalgouverneure.
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Präsident Medwedew hat eine Rochade bei den Generalgouverneuren durchgeführt. Gleich drei neue Präsidentenbevollmächtigte sollen die Gouverneure ihrer Region künftig stärker im Sinne Medwedews kontrollieren.
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Medwedews Kommilitone übernimmt im Nordwesten
Der bisherige Präsidentenbevollmächtigte für Nordwestrussland Ilja Klebanow wird von Nikolai Winnitschenko abgelöst, der bis dato für das Uralgebiet zuständig war. Dessen Posten bekommt der aus Westsibirien stammende Jewgeni Kujwaschew. In Zentralrussland wird Oleg Goworun Nachfolger von Georgi Poltawtschenko.
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Mit dieser Rochade hat Medwedew personell das Gleichgewicht auf der Führungsebene wieder hergestellt. Denn bei der Besetzung der Chefposten in Russlands beiden wichtigsten Städten hatte sich zuvor Wladimir Putin durchgesetzt.
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Putin kontrolliert Moskau und St. Petersburg
Sowohl Sergej Sobjanin, der Moskau seit einem Jahr als Bürgermeister lenkt, als auch Georgi Poltawtschenko, der nach St. Petersburg delegiert wurde, gelten als enge Gefolgsleute des Premierministers.
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Poltawtschenko ist nun aber gegenüber Medwedews Ex-Kommilitonen Winnitschenko rechenschaftspflichtig. Wie groß der Einfluss des neuen Generalgouverneurs von Nordwestrussland ist, muss sich allerdings noch zeigen. Weder er selbst im Uralgebiet, noch sein Vorgänger Klebanow in Nordwestrussland haben sich bisher besonders hervorgetan.
Medienberichten nach konnte sich Winnitschenko in der Vergangenheit bei der Besetzung wichtiger Gouverneursposten nicht durchsetzen. Er gilt als strikter Gegner von Tscheljabinsks Gouverneur Michail Jurjew und auch die Beziehungen zum in Jekaterinburg sitzenden Alexander Mischarin waren alles andere als entspannt.
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Präsidialverwaltung schaut Sobjanin auf die Finger
In Zentralrussland übernimmt Goworun, ein Mitarbeiter der Präsidentenverwaltung, der als Vertrauter Surkows gilt, das Führungszepter. Seine Aufgabe sei die Unterstützung Sobjanins bei der Erweiterung Moskaus, heißt es.
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Die Erweiterung birgt hohes Konfliktpotenzial, da sie mit der Umverteilung von Ressourcen verbunden ist. Es ist davon auszugehen, dass Medwedew die Kontrolle darüber nicht ganz verlieren möchte. Die Besetzung der Schlüsselposten mit eigenen Leuten ist zudem wichtig, wenn Medwedew tatsächlich noch Ambitionen auf eine zweite Amtszeit als Präsident haben sollte.
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Nach dem Personalkarussell bleibt nur noch ein Präsidentenbevollmächtigter übrig, der noch von Putin ernannt worden ist: Der ehemalige Geheimdienstler Grigori Rapota, der seit 2007 das Wolga-Gebiet kontrolliert, wird in den Medien allerdings auch seit Monaten als Kandidat für einen bevorstehenden Rücktritt gehandelt.
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