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Knochen und ein alter Schuh: Überreste von Stalin-Opfern in Wladiwostok (Foto: vlc.ru) |
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Donnerstag, 27.05.2010
Wladiwostok: Massengrab von Stalin-Opfern entdecktWladiwostok. In der Fernost-Metropole Wladiwostok ist mit der Umbettung der Gebeine einiger hundert Opfer der Stalin-Zeit begonnen worden. Bei Straßenbauarbeiten war im Frühjahr ein Massengrab entdeckt worden.
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Mit einem russisch-orthodoxen Kirchenritual wurde heute die Bergung der Toten eingeleitet, die voraussichtlich etwa zwei Wochen dauern wird. An den Arbeiten nehmen Polizeikräfte, städtische Friedhofsmitarbeiter, Bauarbeiter und Freiwillige teil.
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Momentan läuft auch eine gerichtsmedizinische Untersuchung zur Todesursache und zeit der Opfer. Erst nach ihrem Abschluss soll über den Ort und die Art der Wiederbestattung entschieden werden. Bürgermeister Igor Puschkarjow hatte nach der Öffnung des Massengrabes Mitte April angekündigt, dass sie auf einen städtischen Friedhof umgebettet werden sollen.
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Ort der Erschiessungen war bekannt
In Wladiwostok war bekannt, dass in einem Waldgebiet im Bereich des sog. Zweiten Flüsschens am nördlichen Stadtrand in den 1930er Jahren zahlreiche politische Gefangene des Stalin-Regimes erschossen worden waren. Vor einigen Jahren war dort auch ein Gedenkstein errichtet worden.
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Die genaue Lage des Massengrabes war aber nicht bekannt. Laut Puschkarjow wurde mit den Straßenbauern vereinbart, dass der Gedenkstein an Ort und Stelle bleiben kann.
Straßenbau-Großprojekte zum Pazifikgipfel 2012
In Wladiwostok sind gegenwärtig wegen der Vorbereitungen auf den Pazifikstaaten-Gipfel 2012 (APEC) mehrere große Straßenbauvorhaben in Gange: In der Innenstadt wird eine riesige Hängebrücke über die Hafenbucht, das Goldene Horn geschlagen. Eine weitere hohe Brücke verbindet die Stadt mit der vorgelagerten Insel Russki, wo das Konferenzzentrum entsteht.
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Das Massengrab war beim Bau einer neuen Schnellstraße von der Stadt zum Flughafen entdeckt worden. Diese Strecke führt von den neuen Brücken zum Stadtteil Sedanka und weiter in einer ca. sechs Kilometer langen Brücke über die seichte Amur-Bucht auf die Halbinsel de-Vries und weiter nach Norden.
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