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Vollbesetzt und vollbetankt, zerbrochen in drei Teile - aber nur 2 Tote. Tupolew-154 nach der Notlandung in Moskau (Foto: TV) |
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Montag, 06.12.2010
Aktualisiert 06.12.2010 10:26
Ursachen des Beinahe-Absturzes - 3 Triebwerke versagenMoskau. Entweder hatten die Piloten vergessen, die Treibstoffpumpen anzuschalten - oder der Treibstoff war schlecht. Jedenfalls versagten bei der dagestanischen TU-154 nacheinander alle drei Triebwerke - und nach der Notlandung in Moskau-Domodedowo auch die Notrutschen.
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Die Probleme hätten bereits etwa acht Minuten nach dem Start der voll besetzten Maschine der "Dagestan Airlines" aus Moskau-Wnukowo begonnen. Die Triebwerke hätten angefangen zu heulen, berichten Passagiere. Ein Triebwerk fiel aus.
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Kurz nachdem die Besatzung beschlossen hatte, zur Notlandung auf den benachbarten Flughafen Moskau-Domodedowo auszuweichen, versagte auch das zweite Triebwerk, kurz vor dem Aufsetzen das dritte.
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Die Tupolew-154 mit 160 Passagieren und neun Besatzungsmitgliedern an Bord schoss über die Landebahn hinaus, rammte einige Gebäude und brach in drei Tele auseinander, glücklicherweise, ohne in Flammen aufzugehen. Das Flugzeug war für den Flug nach Mahatschkala am Kaspischen Meer voll betankt.
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Erst fielen alle Triebwerke aus - dann auch noch alle Notrutschen
Passagiere berichten, bei dem Wrack habe keine der Notrutschen funktioniert, man habe über die Tragflächen zu Boden klettern müssen. 80 Menschen wurden verletzt, 55 von ihnen lagen am Montagmorgen noch in Moskauer Krankenhäusern.
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Wie durch ein Wunder sind nur zwei Tote zu beklagen, die beide in der Ersten Klasse gesessen hatten - darunter auch der Bruder des dagestanischen Präsidenten.
Treibstoffproben beschlagnahmt
Wie die Ermittlungsbehörden mitteilen, wurden auf dem Flughafen Moskau-Wnukowo Treibstoffproben genommen, um zu klären, ob möglicherweise schlechtes Kerosin zum Ausfall der Triebwerke geführt haben könnte. Der internationale Flughafen Moskau-Wnukowo (einer von drei internationalen Flughäfen) ist bisher noch im Besitz der Stadt Moskau.
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Möglich sei allerdings auch ein Pilotenfehler, erklärten Ermittler laut Interfax am Sonntag. Es könnte sein, dass die Besatzung vergessen hatte, die Treibstoffpumpen rechtzeitig anzuschalten. Das habe zur Bildung von Luftpropfen in den Leitungen geführt.
In anderen Stellungnahmen wird herausgestrichen, die Besatzung habe mit der gelungenen Notlandung ohne Navigationssystem bei schlechten Sichtverhältnissen und ohne Bremsmöglichkeiten durch Umkehrschub das Leben der meisten Passagiere gerettet.
Besatzung beteuert: Kein Pilotenfehler, sondern Treibstoff ohne Frostschutzmittel
Die Piloten der Unglücksmaschine wehren sich derweil heftig dagegen, dass ihnen die Schuld zugeschoben wird. Er sei hundertprozentig davon überzeugt, erklärte einer der Piloten bei der Vernehmung am Montagmorgen, dass beim Betanken auf dem Flughafen Wnukowo vergessen worden sei, dem Treibstoff das Frostschutzmittel "Arktika" zuzusetzen.
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Tollkühne Männer in uralten Kisten ...
In ersten Reaktionen hatten Luftfahrtfachleute darauf verwiesen , dass bei den kleineren russischen Inlandsfluggesellschaften oft uralte, schlecht gewartete Maschinen im Einsatz seien - im Unterschied zu den grossen internationalen Gesellschaften wie Aeroflot oder Transaero.
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Allerdings war mit der jetzt am Wochenende verunglückten Tupolew-154 die belgische Fussball-Nationalmannschaft erst im November zu einem Freundschaftsspiel von Moskau nach Woronesch geflogen.
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