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Russische Raketenstarts ins Weltall sind zumeist unterversichert. (Foto: newsru.com) |
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Montag, 24.10.2011
Kein Geld: Raumtransporter zur ISS ohne VersicherungMoskau. Der russischen Weltraumbehörde Roskosmos fehlt das Geld, um alle Raketenstarts zu versichern. Dem Rotstift fallen 2012 Versicherungen für Progress-Raumfrachter und das Navigationssystem GLONASS zum Opfer.
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Roskosmos hat 1,97 Milliarden Rubel (knapp 46 Millionen Euro) für die Starts beantragt. Man hat uns zu verstehen gegeben, dass die Summe zwei Milliarden Rubel nicht überschreiten sollte, wenn wir den Antrag durch die Duma bekommen wollen, deshalb haben wir viel gestrichen, zitiert die Zeitung Iswestija am Montag einen Roskosmos-Mitarbeiter.
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Gestrichen wird vor allem an zwei Stellen: bei den Glonass-Nachrichtensatelliten sowie den Progress-Raumfrachtern und den Sojus-Raumtransportern, die die Internationale Raumstation ISS mit Proviant, Technik und Personal versorgen.
Die Begründung lautet, es gäbe sowohl genug Reserve-Sputniks wie auch Raumfrachter, außerdem seien Letztgenannte sehr zuverlässig. Die Erfahrung der letzten Jahre spricht dagegen eine andere Sprache: Im Dezember 2010 waren wegen eines technischen Fehlers drei GLONASS-Satelliten in den Stillen Ozean gestürzt.
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Am 24. August 2011 misslang der Start eines Progress-Raumtransporters zur ISS, was einen materiellen Verlust von knapp 70 Millionen Euro verursachte und die bemannte Raumfahrt zu einer Zwangspause zwang. Bei den Progress-Raumschiffen war es allerdings die erste Pleite seit 33 Jahren gewesen.
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Alle russischen Raketenstarts werden 2012 mit elf Prozent versichert, so der Informant bei Roskosmos. Er betont, dass tatsächlich nur die Starts, nicht aber die Risiken während des Fluges versichert werden. Weltüblich sei aber ein Versicherungspaket, zu dem der Start und das erste Einsatzjahr eines kosmischen Apparates gehören.
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