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Erst singen Weltstars für Kadyrow, jetzt für Karimow. (Foto: uzreport.com) |
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Freitag, 28.10.2011
Eros Ramazzotti singt für usbekischen Diktator KarimowTaschkent. Kaum glätten sich die Skandalwogen um die Starauftritte in Tschetschenien, schlagen die Wellen der Empörung erneut hoch: Schlagerstar Eros Ramazzotti will für die Tochter von Usbekistans Diktators Karimow auftreten.
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Der italienische Popstar folgt einer Einladung von Gulnora Karimowa, der Tochter des usbekischen Langzeit-Präsidenten Islam Karimow. Er soll beim Kultur- und Kunstfestival Art Week Style in Taschkent singen.
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Die italienische Presse schlägt Alarm. Sie wirft dem Sänger Käuflichkeit vor und vergleicht den Fall mit den kürzlichen Auftritten von Weltstars beim Geburtstag der tschetschenischen Hauptstadt Grosny und von Republikchef Ramsan Kadyrow.
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Vergnügen für den Präsidenten
Der Corriere della Sera schreibt, andere Weltstars wie etwa Andrea Bocelli hätten die Teilnahme an dem Konzert in Taschkent abgelehnt. Das Blatt fragt sich, wie die Usbeken die bei Ramazzottis Auftritten üblichen Eintrittspreise von 150-250 Euro hinblättern sollen, die vielfach über dem Monatseinkommen in dem armen Land liegen.
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Der Corriere zitiert aus einem Brief usbekischer Dissidenten, die in Italien leben: Unser Land ist zerrüttet. In solchen Zeiten denken sie an Mode und Musik und nicht daran, dass ihr Volk Hungers stirbt. Das ist keine Wohltätigkeitsveranstaltung, sondern ein Vergnügungsspektakel für Präsident Karimow und seine Tochter Gulnora.
Wo liegt Usbekistan?
Ramazzottis Manager ist ganz Unschuld: Die Veranstaltung wird bezahlt, deshalb fiel es der Agentur schwer, eine andere Entscheidung zu treffen, erklärt er naiv. Und in diesem Ton geht es auch weiter:
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Unsere Manager haben die Gesetzeskonformität dieser Veranstaltung und diejenigen überprüft, die Ramazzotti einladen. Mehr weiß ich nicht. Ich weiß nicht einmal, wo Usbekistan überhaupt liegt.
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Karimowa der Kinderarbeit verdächtigt
Die Politikerin, Diplomatin und Unternehmerin Gulnora Karimowa, die allgemein als Nachfolgerin ihres seit 1990 mit diktatorischer Hand regierenden Vaters gehandelt wird, war erst unlängst in einen Skandal verwickelt.
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Bei der New Yorker Fashion Week durfte sie ihre Kollektion nicht zeigen, weil die Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch sie der Ausnutzung von Kinderarbeit beschuldigte. Karimowa musste mit ihrer Schau schließlich in ein Restaurant umziehen.
Sie soll für ihre Kleider Baumwolle verarbeitet haben, die von Kindern gepflückt wurde. Die 41-Jährige wies diese Vorwürfe allerdings zurück und erklärte, überhaupt keine Baumwolle zu benutzen ihre Kleiderstücke seien alle aus reiner Seide.
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Sting blamierte sich im letzten Jahr
2010 musste sich der weltberühmte Sänger Sting die Kritik der Öffentlichkeit unterziehen. Englische Zeitungen berichteten, der bekannte Umweltschützer habe für seinen Auftritt bei der Kunstwoche in Taschkent eine Million Dollar kassiert.
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Human Rights Watch wirft dem usbekischen Machthaber Karimow systematische Folter, Kinderzwangsarbeit und gnadenlose Unterdrückung der Zivilgesellschaft vor. Er gilt als einer der grausamsten Diktatoren in der Welt.
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