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Ein schlechter Platz zum Verloren gehen: Winter in der ostsibirischen Taiga an der BAM (Foto: ld/.rufo) |
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Montag, 17.12.2012
Jakutien:Taiga-Abenteurer gesteht KannibalismusJakutsk. Zwei Männer, die wochenlang in der winterlichen Taiga Ostsibiriens umherirrten, haben einen dritten Gefährten aufgegessen. Einer der Ende November geretteten Überlebenden gestand den Kannibalismus-Verdacht.
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Alexander Abdullajew, einer der Überlebenden, wurde von den Behörden jetzt zu einem Hubschrauberflug in das fast menschenleere Gebiet mitgenommen, wo sich das Drama ereignete. Dabei gestand er, was die Ermittler schon vermutet hatten: Die beiden Überlebenden haben einen ihrer Begleiter aufgegessen, als dieser wegen der Kälte und der Entbehrungen starb und der Hunger anders nicht mehr zu stillen gewesen sei.
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Leiche ohne Fleisch im Schnee gefunden
Die - den Spuren zufolge nicht von wilden Tieren - zerteilte und ausgebeinte Leiche des Mannes war in der Nähe einer Hütte gefunden worden, wo die Gruppe vorübergehend Unterschlupf gefunden hatte. Was aus dem vermissten vierten Mann der Gruppe geworden ist, bleibt bislang unklar.
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Die jakutische Staatsanwaltschaft versucht gegenwärtig, das seltsame Verschwinden der Gruppe von vier Männern in den Bergen im Süden der Republik aufzuklären. Zwei ehemalige Chefs von Zementfirmen aus der Stadt Wolsk im Gebiet Saratow sowie zwei Einheimische aus Dörfern im nahen Amur-Gebiet waren Anfang August mit einem UAZ-Kleinbus in die jakutische Taiga aufgebrochen. Angeblich wollten sie dort in den Flüssen angeln.
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"Angler" verdrückten sich für Monate in die Taiga
Allerdings zog sich der Angelausflug über Monate hin. Wie die Komsomolskaja Prawda berichtet, kamen nach zwei Wochen sogar zwei der Männer zurück, um Ersatzteile für das kaputt gegangene Geländefahrzeug zu besorgen. Sie waren dazu 100 Kilometer zu Fuß bis zur Bahnlinie BAM gegangen.
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Doch Ende September versank das Auto dann bei einer Flussdurchquerung samt aller Vorräte der Gruppe. Einzig die Jagdwaffen blieben den Männern.
Möglichkeiten für Hilferuf ausgeschlagen
Dies hielt die Abenteurer ebenso wie der herannahende Winter nicht davon ab, ihr Taiga-Abenteuer fortzusetzen. Sie lebten von der Jagd und plünderten die Vorräte in verschiedenen Jagdhütten in dem Areal am Fluss Sutam. Ein dort lebender Jäger sah die Gruppe mehrfach wobei sie ihn nicht um Hilfe baten, obwohl der Jäger sowohl ein Funkgerät als auch ein Kettenfahrzeug zur Verfügung hatte.
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Erst im November schlugen Familienangehörige der Taiga-Gänger Alarm, eine Suchaktion wurde eingeleitet. Am 28. November entdeckte ein Hubschrauber die zwei Männer, die zu diesem Zeitpunkt schon weit über 100 Kilometer durch die tief verschneiten Wälder zurück in Richtung Zivilisation gelegt hatten. Zu diesem Zeitpunkt waren sie nur noch 15 Kilometer von der nächsten Siedlung entfernt.
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Goldrausch überdeckt Überlebens-Instinkt?
Das seltsame Verhalten sowohl der Angler wie auch der Familienangehörigen legt die Vermutung nahe, dass die Gruppe nicht zum Fischfang, sondern zur Goldsuche in das unwegsame Areal aufgebrochen war, so die Zeitung. Dort gibt es mehrere ehemalige Goldwäschereien. Allerdings seien die Strafen für illegales Goldwaschen längst nicht so drakonisch, dass man deshalb das Leben aufs Spiel setzen müsste.
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Die Todesumstände des aufgegessenen Opfers sollen nun in komplizierten Analysen geklärt werden. Der andere Überlebende, der mittlerweile schon ins Gebiet Saratow zurückgekehrt ist, soll dort nun erneut verhört werden.
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Nach ihrer Rettung hatten die beiden Männer jeden Verdacht des Kannibalismus von sich gewiesen. Zeugen berichteten, sie seien extrem hungrig, aber bei guter physischer Verfassung gewesen.
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