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Juri Gagarin, der erste Mensch im All, starb nach einem riskanten Manöver. (Foto: Archiv/.rufo) |
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Freitag, 08.04.2011
Erster Kosmonaut Gagarin starb an eigenem FehlerMoskau. Nach der Freigabe von Geheimdokumenten über die Ursachen des Absturzes, bei dem Juri Gagarin 1968 ums Leben kam, ist klar: Er hat ein allzu riskantes Manöver vollzogen und die Kontrolle über seine Maschine verloren.
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Kurz vor dem 50. Jahrestag des ersten Fluges eines Menschen ins All hat das russische Präsidentenarchiv die Ergebnisse der damaligen Untersuchung freigegeben. Juri Gagarin und sein Co-Pilot Wladimir Serjogin waren am 27. März 1968 bei einem Testflug in einem Waldgebiet bei Wladimir mit einer MiG-15 abgestürzt.
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Kritischer Flugzustand mit Abkippen
Aus den Unterlagen geht hervor: Der Absturz erfolgte nach einem zu abrupten Manöver Gagarins, als er versuchte, einem Wetterballon auszuweichen, erklärte der Leiter des Präsidentenarchivs Alexander Stepanow am Freitag bei einer Pressekonferenz in Moskau.
Möglich sei aber auch, dass dieses Manöver erfolgte, um das Eintauchen des Flugzeugs in den obersten Rand der ersten Bewölkung zu verhindern. Die Kommission kam zu folgendem Schluss: Durch das abrupte Manöver geriet die Maschine unter erschwerten meteorologischen Bedingungen in einen kritischen Flugzustand mit anschließendem Abkippen.
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Die Dokumente widerlegen das Ergebnis einer unabhängigen Untersuchungskommission, die Anfang 2010 mit ihren Ergebnissen an die Öffentlichkeit getreten war. Sie war durch Computersimulationen zu dem Schluss gekommen, ein undichtes Luftventil in der Kabine hätte die Katastrophe ausgelöst.
Ende der wilden Gerüchte
Die bis heute geheim gehaltenen Dokumente könnten ein für alle Mal mit den vielen Gerüchten über die wahre Ursache für Gagarins Tod aufräumen. Unter anderem hatte es geheißen, Gagarin und Serjogin hätten vor dem Flug ein Glas Wodka getrunken und nicht adäquat handeln können.
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Ein anderes Gerücht besagt, Gagarin habe Streit mit der Parteiführung gehabt und der Absturz sei vom KGB eingefädelt worden, um den unbequemen Held loszuwerden. Es gibt auch eine Version, nach der Gagarin in Wirklichkeit gar nicht abgestürzt sei, sondern nach einer plastischen Operation in eine psychiatrische Anstalt gesteckt wurde, wo er schließlich starb.
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Die Variante, Gagarin habe seinen Tod nur vorgespielt und dann noch lange unter falschem Namen in einem sibirischenDorf gelebt, war in Russland schon immer beliebt. Ähnliches war auch schon Alexander I. und Nikolaus II. nachgesagt worden.
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Völlig abenteuerlich klingt aber folgende Version: Gagarin sei wenige Tage vor dem Absturz der MiG beim Start eines geheimen Raumschiffs ums Leben gekommen, der Teil des sowjetischen Mondprogramms gewesen sein soll.
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