Mittwoch, 18.01.2012
Präsidenten-Anwärter liefern ihre Unterschriften abMoskau. Bei der Zentralen Wahlkommission haben heute Michail Prochorow, Grigori Jawlinski und Dmitri Mesenzew jeweils über zwei Millionen Unterschriften von Bürgern eingereicht, die ihre Präsidentschafts-Kandidaturen unterstützen.
|
|
Als erster lieferte der Multimilliardär Michail Prochorow seine zu einer veritablen Bar-Theke aufgestapelten Kartons mit den landesweit gesammelten Unterschriften ab. Er kündigte dabei für morgen die Veröffentlichung seines Wahlprogramms an. Er werde darin auch die Schaffung einer gemeinsamen europäischen Währung auf Basis von Euro und Rubel anregen, erklärte der Polit-Neuling.
|
Auch Grigori Jawlinski, Mitgründer und Kandidat der liberalen Partei Jabloko, reichte heute die vom Wahlgesetz geforderten zwei Millionen Unterschriften ein. Jabloko musste diesen Weg gehen, da nur Parteien, die in der Duma vertreten sind, von der Unterschriftensammlung befreit sind.
|
Wladimir Putin wurde von der ihm treu ergebenen Partei Einiges Russland aufgestellt. Die Kommunisten nominierten ihren Parteivorsitzenden Gennadi Sjuganow, die Liberaldemokraten Wladimir Schirinowski und das Gerechte Russland seinen de-facto-Vorsitzenden Sergej Mironow.
|
Am frühen Abend wurden auch die Unterschriftenlisten von Dmitri Mesenzew angeliefert. Der Irkutsker Gouverneur gilt gemeinhin als technischer Kandidat der Staatsführung. Er könnte gebraucht werden, wenn alle Putin-Gegner unisono aus Protest auf ihre Kandidatur verzichten würden. Bei zwei Kandidaten wäre die Legitimität des Urnengangs gewahrt.
|
Diese Woche gab es allerdings einen Skandal um Mesenzews Unterschriftensammlung: In einem Moskauer Uni-Hörsaal wurden Dutzende Personen dabei ertappt, wie sie unter Anleitung Passdaten in Unterschriftenlisten für Mesenzew eintrugen. Die Polizei hat Ermittlungen eingeleitet.
|
Die Möchtegern-Kandidaten Swetlana Peunowa aus Samara lieferte bei der Wahlkommission nur 243.000 Unterschriften ab. Mehr sei ohne Betrug innerhalb von 20 Tagen einfach nicht zu sammeln, erklärte sie ihr damit besiegeltes Ausscheiden aus dem Präsidentschafts-Rennen.
|
Die Wahlkommission hat nun zehn Tage Zeit, die samt der jeweiligen Passdaten angelieferten Unterschriften auf Echtheit zu prüfen. Danach steht fest, wer letztlich zur Präsidentenwahl antreten darf.
|
|
|
Leser-Kommentare zu diesem Artikel (und Kommentare zu Kommentaren): ↓
Schreiben Sie Ihren eigenen Kommentar, nachdem Sie sich hier unten für Kommentare neu registriert haben. Sie können hier oder im Forum (www.forum.aktuell.ru) mitdiskutieren.
Bisher gibt es zu diesem Artikel noch keine Leserkommentare
Überblick aller Leserkommentare zu allen Artikeln >>>