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Oligarch Beresowski wird in Russland nicht ernst genommen. (Foto: newsru.com) |
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Dienstag, 17.01.2012
Oligarch Beresowski an Putin: Wolodja, du musst gehen!London. Der russische Exil-Oligarch Boris Beresowski schreibt herzzerreißende Briefe nach Moskau erst an den Patriarchen, nun an den Premier. Der Tenor: Putin solle gehen, um Russland vor einer Revolution zu bewahren.
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Der beim Kreml in Ungnade gefallene und seit zehn Jahren im Londoner Exil lebende Beresowski möchte Russland vor dem Chaos retten. Seine Idee: Putin muss zurücktreten und die Macht im Land einem nationalen Rettungskomitee unter Führung des Patriarchen der russisch-orthodoxen Kirche übergeben. Wie es aussieht, werden seine Vorschläge in der alten Heimat nicht sehr ernst genommen.
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Du bist ein typischer Diktator
Beresowski gibt sich ganz familiär in seinem offenen Brief an Wladimir Putin, den der Radiosender Echo Moskaus am Dienstag auf seiner Internetseite platziert. Er duzt den russischen Regierungschef vielleicht in Erinnerung an die alte Freundschaft, die mit Putins Umzug in den Kreml ab 2000 zu Bruch gegangen war.
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Wolodja, noch steht es in deiner Macht, eine blutige Revolution zu vermeiden und die Zerstörung des russischen Staates zu verhindern, wenn das Volk und die Macht endgültig die Verbindung zueinander verlieren, schreibt Beresowski.
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Du als typischer Diktator bist nicht bereit, die Macht durch Wahlen abzugeben. Aber die Geschichte kennt Ausnahmen. Du musst verstehen: Wenn die Leute auf der Straße anfangen, trägst trotzdem du die Verantwortung.
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Einzige Rettung: die orthodoxe Kirche
Laut Beresowski lässt sich das Blut der Revolution aber vermeiden: Jetzt kannst du zu eigene Bedingungen stellen und gehen. Nimm dir so viel Ruhm, wie du Russland gebracht hast; nimm dir so viel Geld, wie du für deine Arbeit für richtig hältst; nimm dir so viele Garantien, wie du sie zu brauchen meinst.
Es gebe nur einen Garant für einen friedlichen Machtwechsel: Nur die Kirche kann Russland vor dir retten und dich vor Russland. Nimm deine Kandidatur zurück, setze die Wahlen ab, bitte den Patriarchen, ein Komitee zur nationalen Rettung einzuberufen.
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Putin könne gern diesem Komitee angehören, aber zu den Wahlen, die dieses Komitee vorbereiten soll, müssten andere antreten, und zwar die ganze politische Palette des modernen Russland, von Gryslow und Schoigu bis Limonow, Nawalny, Nemzow und Udalzow, von Schirinowski und Sjuganow bis Chodorkowski und Lebedew.
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Kirche zeigt die kalte Schulter
Am Vortag hatte Beresowski bereits an Patriarch Kyrill I. geschrieben. Der solle die historische Mission erfüllen, Russland vor den Wirren zu retten, einen unblutigen Machtwechsel in Russland sichern, die Macht aus Putins Händen nehmen und sie friedlich, weise und auf christliche Art an das Volk übergeben, hieß es unter anderem in dem Brief.
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Wsewolod Tschaplin, verantwortlich für die Öffentlichkeitsarbeit in der russisch-orthodoxen Kirche, hatte sofort klargestellt, dass der Patriarch Beresowski nicht antworten würde: Die ganze frühere Tätigkeit dieses Mannes ruft nur einen Gedanken hervor: Höre diesem Herrn aufmerksam zu und dann mache genau das Gegenteil von dem, was er will.
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Baumfreundin 17.01.2012 - 22:05
Ein Gutmensch aus England mit riesigen Verdiensten für Russland
Wenn der das sagt sollte herr Putin wirklich gehen. Der ist Balsam für die Seelen der westlichen Gutmenschen.
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Der Winter ist eingezogen. Für ein paar Monate können sich die Russen in den Moskauer Parks an zahlreichen Eisskulpturen erfreuen. (Topfoto: Ballin)
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