Dienstag, 25.09.2012
Oberstes Gericht rollt Prozess um Zuganschlag neu aufMoskau/Twer. Der Prozess um den Anschlag auf den Schnellzug Newski Express muss neu aufgerollt werden. Das Oberste Gericht kritisierte Formfehler während des Prozesses, die Verteidigung hofft nun auf größere Chancen.
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Der Anschlag auf den Newski Express im November 2009 kostete 27 Menschen das Leben. 132 Passagiere des Zuges wurden durch die Folgen der Bombenexplosion verletzt.
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Vor vier Monaten wurden in dem Fall die Urteile gesprochen. Vier der zehn Angeklagten erhielten eine lebenslange Haftstrafe. Doch zumindest in einem Fall wurden während des Prozesses die Rechte des Angeklagten massiv missachtet. Er musste ein Protokoll unterschreiben, das er nicht verstand.
"Das Kollegium des Obersten Gerichts fand die Einwände der Verteidigung über die beim Prozess in Twer begangenen Prozedurfehler berechtigt. So haben die Anwälte darauf hingewiesen, dass der Forderung Tatarchan Kartojews, den Text in die einzige ihm verständliche Sprache Inguschetisch (er ist wie alle anderen Verurteilten Ingusche, versteht aber im Gegensatz zu diesen kein Russisch) nur ungenügend nachgekommen wurde", teilte das Oberste Gericht mit.
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Der Fall wurde damit an das Bezirksgericht Twer zurückverwiesen. Dort muss nun das gesamte Sitzungsprotokoll übersetzt werden, was mehrere Monate dauern kann.
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Die Verteidigung bewertet diese Verfügung wie einen Sieg: "Dieser auf den ersten Blick unerhebliche Prozedurfehler zeugt von der voreingenommenen Haltung gegenüber unseren Mandanten", erklärte der Verteidiger Musa Plijew. Nach der Übersetzung des Urteils könne der Angeklagte endlich eine begründete Berufung dagegen einlegen, sagte er.
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