Donnerstag, 26.04.2012
Medwedew begnadigt Polit-Gefangenen und GentlemanMoskau. Präsident Dmitri Medwedew hat einen Häftling begnadigt, der nach Ansicht von Oppositionsvertretern als politischer Gefangener einzuordnen war. Sergej Mochnatkin hatte sich am Rande einer Demo für eine grob festgenommene Frau eingesetzt.
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Mochnatkin war im Juni 2010 zu einer Freiheitsstrafe von 2,5 Jahren verurteilt worden. Er wurde beschuldigt, am Sylvestertag 2009 am Rande einer Demonstration der oppositionellen Strategie-31 einem Milizionär die Nase gebrochen zu haben. Gestern kam er frei.
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Der damals 56 Jahre alte Mochnatkin war dabei gar kein Teilnehmer der nicht genehmigten Demo: Er war auf dem Weg zu einer Neujahrsfeier, als er sah, wie Polizisten eine Frau gewaltsam zu einem Polizeibus schleppten.
Für seinen Gentleman-Einsatz musste er teuer bezahlen: Er wurde selbst festgenommen, mit Handschellen gefesselt und vor Zeugen geschlagen. Später wurde er beschuldigt, einen Polizisten tätlich angegriffen zu haben.
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Im November 2011 war Mochnatkin im Straflager in einen Hungerstreik getreten, weil ihm seiner Meinung nach sein Lohn als Verwalter der Lagerschule vorenthalten wurde. Deshalb wurde er mit einer Disziplinarstrafe belegt und kam in Isolationshaft, was wiederum eine Freilassung auf Bewährung wegen guter Führung verhindert hätte.
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Mochnatkins Name stand auf einer Liste von 32 Häftlingen, die nach Meinung von Vertretern der außer-parlamentarischen Opposition als politische Häftlinge einzuordnen sind. Die Namensliste, darunter mehrere Figuranten der Yukos-Prozesse, war Medwedew bei einem Treffen am 20.Februar übergeben worden.
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jich 26.04.2012 - 12:39
Liste von 32 Häftlingen, die nach Meinung von Vertretern der außer-parlamentarischen Opposition als politische Häftlinge einzuordnen sind
Als ´politische Häftlinge´ werden auf dieser Liste auch im Kaukasus festgenommene Terroristen (von denen sich manche sogar, selbst ergeben hatten) und Wirtschaftsbetrüger bezeichnet. Die pOpposition hatte sichtlich Schwierigkeiten und ähnlich einem Schüler, der für seine Hausaufgabe unbedingt eine vollgeschriebene Seite braucht und deswegen gaaaanz groß schreibt, sich ständig wiederholt und jede Menge Füller einbaut, hatten auch die selbsternannten Volksvertreter auf Quantität, anstatt auf Qualität gesetzt...
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