Donnerstag, 03.05.2012
Kreml-Jugend vs. Tschetschenen-Elite: Polizei ermitteltMoskau. Eine Prügelei auf offener Straße zwischen Aktivisten der Putin-treuen Jugendbewegung Naschi und Angehörigen von tschetschenischen Spitzenbeamten wird nun von der Polizei aufgerollt. Dabei hatten beide Seiten auf eine Anzeige verzichtet.
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Auslöser des Konflikts war eine Aktion der Naschi unter dem Motto Stop Cham: Die jungen Leute kleben dabei auf eklatant verkehrsbehindert geparkte Autos große Aufkleber mit der Aufschrift Ich parke, wo es mir passt. Sollte der Fahrer zugegen sein, wird er zunächst freundlich darauf hingewiesen, doch bitte wegzufahren.
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Bei einer solchen Aktion vor dem elitären Einkaufszentrum Jewropejski am Kiewer Bahnhof kam es dabei zu einer verbalen Auseinandersetzung mit der Ehefrau des Vizechefs der tschetschenischen Vertretung in Moskau, Tamerlan Mingajew.
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Die Dame weigerte sich aus Prinzip ihr Auto wegzufahren, obwohl sie die Aktivisten darauf hinwiesen, dass in der Tiefgarage Plätze frei seien. Da die Diskussion gefilmt wurde, deckte sie die jungen Leute mit bösen Drohungen ein (dir reißt man die Beine aus), sollten sie diese Bilder auf Youtube hochladen.
Als die freiwilligen Parkplatz-Wächter jedoch nicht nachließen, rief die Beamten-Gattin per Telefon Verstärkung herbei. Kurz darauf fuhr ein getunter Porsche Cayenne vor, aus dem mehrere junge Leute ausstiegen - und dies, nicht um zu diskutieren. Unter den Angreifern, war auch der Sohn des kaukasischen Spitzenbeamten, so die Aktivisten.
Die Videos von dem Streit und der folgenden Prügelei wurden inzwischen, wie nach den Stop Cham-Aktionen üblich, dennoch veröffentlicht eigens mit dem Vermerk versehen, es gehe hier nicht um die Erzeugung von rassistischen Ressentiments, sondern um die Einhaltung der Verkehrsregeln.
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Aufgrund der delikaten Situation verzichteten beide Seiten darauf, den Vorfall zur Anzeige zu bringen und sprachen schon davon, die Sache hätte sich erledigt.
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Die Moskauer Polizei sah das aber anders: Sie eröffnete ein Ermittlungsverfahren wegen Rowdytums durch eine Gruppe und bestellte die Koordinatoren der Anti-Falschparker-Aktion zu einer Vernehmung ein.
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