Freitag, 14.05.2010
Kirgistan: Straßenkämpfe im Süden mit Bakijew-AnhängernBischkek. In den drei südlichen Provinzen des Landes haben Anhänger des gestürzten Präsidenten Kurmanbek Bakijew gestern die Gebäude der Gebietsverwaltungen besetzt. In Dschalal-Abad fallen inzwischen Schüsse, nachdem Anhänger der provisorischen Regierung gegen die Besetzer vorgingen.
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In Dschalal-Abad kam es heute morgen zu regelrechten Straßenschlachten zwischen den Anhängern Bakijews und der neuen Regierung. Es sind Schüsse zu hören, beide Seiten bewerfen sich mit Steinen und prügeln mit Stöcken aufeinander ein.
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Bisher wurden 30 Verletzte in Krankenhäuser eingeliefert, einige davon mit Schusswunden. Aus der Nachbarstadt Osch wurden Polizeieinheiten in die Heimatstadt des im April gestürzten Präsidenten beordert.
Gestern Abend hatten Bakijew-Gefolgsleute die Gouverneurssitze in den Städten Dschalal-Abad, Osch und Batken besetzt und damit faktisch in allen Südprovinzen von Kirgistan die neue Regierung wieder entmachtet.
In Osch wurden sie später von Anhängern der gegenwärtigen Regierung wieder verdrängt. Momentan haben sich einige tausend Menschen um das Amtsgebäude versammelt. In Batken zogen die Besetzer im Laufe der Nacht freiwillig wieder ab. Allerdings hatte die Regierung zuvor den amtierenden Gouverneur ausgetauscht.
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Auch der Flughafen von Osch wurde besetzt und die Landebahn mit Steinen und allerlei Gerätschaften blockiert.
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In Dschalal-Abad hatten die Bakijew-Anhänger gestern ein großes Plakat mit dem Porträt des momentan in Weißrussland im Exil lebenden Staats-Chefs an der Fassade aufgehängt. Für heute war eine Pro-Bakijew-Demonstration mit 10.000 Teilnehmern angekündigt. Seine Gegner mobilisierten jedoch auch 1.500 bis 2.000 Personen.
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Die provisorische Regierung in Bischkek trat heute zu einer Krisensitzung zusammen. Die Unruhen im Süden des Landes wurden als Versuch einer Revanche und Destabilisierung des Landes durch Bakijew-treue Kräfte bezeichnet.
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