Mittwoch, 08.08.2012
Demographie: positive Entwicklung nicht von DauerMoskau. Im ersten Halbjahr 2012 ist die Geburtenrate in Russland um 7,5 Prozent angewachsen, die Zahl der Todesfälle ging um 1,9 Prozent zurück. Die Generation der frühen 90er Jahre wird die positive Tendenz jedoch beenden.
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Vom 1. Januar bis zum 30. Juni sind in Russland 905.700 Kinder geboren worden, das sind 63.200 mehr als im Vergleichszeitraum 2011. Zuwachs ist in 79 Regionen zu verzeichnen, teilt das Arbeits- und Sozialministerium in Moskau mit. Führend seien die Gebiete Omsk, Kaluga und Moskau, die Republik Marij El und St. Petersburg.
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Das Ministerium führt die positive Entwicklung auf das neue demographische Konzept der russischen Regierung zurück. So sei die Geburtenrate in den fünf Jahren seit seiner Einführung um 21,2 Prozent gestiegen, die Sterberate dagegen um 11,2 Prozent gesunken.
Die durchschnittliche Lebenserwartung habe 2006 noch weniger als 67 Jahre, 2011 aber bereits mehr als 70 Jahre betragen. 70 Prozent dieser Ergebnisse stehen im Zusammenhang mit dem Geburtenhoch während der Perestroika, gibt dagegen Juri Krupnow vom Institut für Demografie, Migration und Regionalentwicklung zu bedenken.
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Der Experte sieht denn auch bereits das Ende der guten Entwicklung: Wir nähern uns einem Geburtenloch, denn jetzt treten die Kinder der Schocktherapie nach dem Zerfall der Sowjetunion ins gebärfähige Alter ein, so Krupnow:
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Deshalb werden wir eine ganz andere Tendenz erblicken, die von keinerlei Maßnahmen und Handlungen zu beeinflussen ist. Bereits zu Beginn des nächsten Jahrzehnts erwartet er in Moskau den Rückgang der Frauen im gebärfähigen Alter um das Zweifache.
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