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Oleg Lurje war in den 90iger Jahren einer der bekanntesten Enthülllungsjournalisten (Foto: TV)
Oleg Lurje war in den 90iger Jahren einer der bekanntesten Enthülllungsjournalisten (Foto: TV)
Dienstag, 10.03.2009

Journalist fordert Schweigegeld - 8 Jahre wg Erpressung

Moskau. Der Journalist Oleg Lurje ist wegen Erpressung zu acht Jahren Freiheitsstrafe verurteilt worden. Lurje war bekannt wegen seiner Enthüllungsartikel. Von einem Politiiker soll er 80.000 USD Schweigegeld gefordert haben.

Das Moskauer Gericht sah es als erwiesen an, dass Lurje tatsächlich versucht hat, diese stattliche Summme zu erpressen. Oleg Lurje war Ende der 90iger Jahre einer der bekanntesten Enthüllungsjournalisten in Moskau.

Zur Zeit der Erpressungsaffäre war Lurje Direktor des Verlagshauses "Alissa Invest", Redakteur eines kleineren Fernsehsenders (WTW) und Chefredakteur der Zeitschrift "Jeans".

Bei Russland-Aktuell
• Erpressung: Hohe Haftstrafe für russischen Journalisten (14.08.2008)
• Moskauer Journalistin wegen Erpressung verurteilt (24.01.2006)
• Haftstrafe für nie veröffentlichten Artikel (29.06.2005)
• Urteil gegen Internet-Journalistin aufgehoben (23.11.2004)
• Internet-Journalistin wegen Erpressung verurteilt (30.08.2004)
Lurje soll in dieser Funktion belastendes Material über die Generaldirektorin der elitären Moskauer Fitness-Club-Kette "World Class" gesammelt haben. Die Geschäftsfrau Olga Sluzker wurde u.a. in Verbindung mit einem Auftragsmord gebracht.

Von dem Ehemann Sluzkers, dem Politiker und Abgeordneten des Föderationsrates Wladimir Sluzker (Slutsker) soll Lurje 50.000 Dollar dafür verlangt haben, dass er seine Rechercheergebnisse nicht im Internet veröffentliche.

Weitere 30.000 Dollar Schweigegeld soll Lurje von dem Politiker selbst für anderes Recherchematerial gefordert haben.

Lurje hatte - so stelllte das Gericht in seinem Urteil heute fest - tatsächlich auch schon 15.000 Dollar von dem Senator erhalten, konnte aber sein Versprechen, das Material aus dem Internet zu entfernen nicht halten. Der enttäuschte Politiker zog daraufhin vor den Kadi. Das Gericht hielt den Journalisten der Erpressung und des Vertrauensmissbrauches für schuldig.

Lurje bestritt in dem Prozess, etwas mit den im Internet veröffentlichen Artikeln zu tun zu haben. Die fragliche Summe von 15.000 Dollar habe er sich nur geliehen. Lurje will gegen das Urteil Berufung einlegen.



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