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Der sibirische Tiger ist das Maskottchen der Protestorganisation TIGR in Wladiwostok (Foto: unicoz.ru) |
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Donnerstag, 27.08.2009
TIGR expandiert - Zivilgesellschaft im Fernen OstenWladiwostok. Bei den bevorstehenden skandalumwitterten Bürgermeisterwahlen in Wladiwostok stellen Bürgerinitiativen einen eigenen Kandidaten auf. Deren Dachorganisation TIGR will sich im Fernen Osten ausbreiten.
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Die Organisation TIGR, die von Moskauer Konservativen für einen Rebellen- und Separatistenverein und das Zentrum aller Unruhen im Fernen Osten gehalten wird, wurde gestern in Wladiwostok überraschend offiziell registriert.
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Ein TIGR-Sprecher kündigte heute sogleich an, man werde die Chance nutzen, bei den Bürgermeisterwahlen kandidieren, aber zugleich auch weiter sozialen Protest organisieren und im Fernen Osten weiter expandieren.
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TIGR (das russische Wort für Tiger) ist die Abkürzung von "Genossenschaft aktiver Bürger der Region" (Towarischtschestwo Initiatiwnyx Graschdan Regiona - Òîâàðèùåñòâî èíèöèàòèâíûõ ãðàæäàí ðåãèîíà).
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TIGR organisierte Proteste gegen Auto-Schutzzölle, die Russland erschütterten
Die Organisation mit dem bewusst provokativen Namen hatte im vergangenen Jahr im Verein mit der Kommunistischen Partei mehrere Protestaktionen gegen die Erhöhung der Einfuhrzölle für Autoimport organisiert, an denen zehntausende von empörten Autofahrern teilnahmen. Es gab sogar Versuche, den Flughafen von Wladiwostok zu blockieren.
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Den Organisatoren wurden antirussische Umsturzversuche unterstellt. TIGR wurden Verbindungen mit der verbotenen National-Bolschewistischen Partei , den "Märschen der Unzufriedenen" und der Gruppierung um Kasparow nachgesagt, die Dumafraktion der Kremlpartei Einiges Russland verdächtigte TIGR, mit finanzieller Unterstützung aus dem Ausland zu arbeiten. Eine Überprüfung durch das Innenministerium ergab aber, dass der Verdacht unbegründet war.
TIGR-Versuche, sich offiziell als "Gesellschaftliche Organisation" registrieren zu lassen, wurden von der Innenbehörde in Wladiwostok dreimal abgelehnt. Gestern teilte ein TIGR-Sprecher allerdings mit, die Registrierung sei nun doch genehmigt worden.
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Zu den Bürgermeisterwahlen, die am 11.Oktober stattfinden sollen, kandidiert auch Alexandr Baraschkow, ein Vorstandsmitglied von TIGR.
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Bürgermeisteramt in Wladiwostok heftig umkämpft
Der bisherige Bürgermeister der grössten russischen Stadt im Fernen Osten musste sein Amt aufgeben, weil ein Gerichtsurteil wegen Erpressung und Bestechung gegen ihn rechtskräftig geworden war. Fernost-Gouverneur Darkin soll laut Medienberichten ein Vertreter der Unterwelt sein.
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Das Bürgermeisteramt in Wladiwostok ist seit Beginn der 90iger Jahre skandalumwittert und heftig umkämpft von Vertretern verschiedener politischer Strömungen, Unterwelt-Gruppierungen und Geheimdienst-vertretern. Das Auftreten von TIGR mischt alle Karten neu.
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