Sonntag, 21.12.2008
Hunderte Festnahmen bei neuen Protesten in WladiwostokWladiwostok. Im russischen Fernen Osten haben heute erneut Autofahrer und Autohändler gegen die beschlossene Erhöhung der Importzölle für Gebrauchtwagen protestiert. Eine nicht genehmigte Versammlung wurde von der Polizei mit Gewalt aufgelöst.
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Etwa 500 bis 1.000 Menschen hatten sich auf dem Zentralen Platz von Wladiwostok versammelt. Obwohl weder Plakate gezeigt noch Losungen gerufen wurden, kesselten Polizeikräften die Demonstranten ein.
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Bevor der Platz geräumt wurde, gingen die Polizeikräfte gegen Journalisten und TV-Team vor, die das Geschehen filmen wollten. Ein Fernsehteam von REN TV wurde auch geschlagen. Mehrere hundert Menschen sollen auf Polizeiwachen gebracht worden sein, wo sie eng zusammengedrückt festgehalten wurden.
An drei anderen Stellen in der Pazifik-Hafenstadt formierten sich langsam fahrende Autocorsos aus 30 bis 70 Fahrzeugen, mit denen Wladiwostoker Autofahrer gegen die am 12. Januar in Kraft tretenden neuen Schutzzölle protestierten, die die Zollkosten bei gebraucht importierten Pkw etwa verdoppeln und bei Lkw verdreifachen.
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Zu den angekündigten bzw. befürchteten schweren Ausschreitungen oder Blockaden kam es aber nicht.
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In Nowosibirsk demonstrierten ebenfalls etwa 300 Menschen bei einer genehmigten Kundgebung gegen die Zollerhöhungen. Außerdem fuhren auch hier mehrere Protest-Konvois durch die Stadt.
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Schon am Samstag hatten sich ohne Genehmigung etwa 500 Menschen auf dem Wladiwostoker Hauptplatz versammelt, um gegen die Maßnahmen zu protestieren, die die russische Autoindustrie in der Krise schützen sollen. Im Fernostgebiet Primorje sollen etwa 100.000 Arbeitsplätze vom Import, Handel und Service mit japanischen Gebrauchtwagen abhängen.
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Die günstig erhältlichen und qualitativ hochwertigen Fahrzeuge mit Rechtslenkung bestimmen fast in ganz Sibirien das Straßenbild.
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