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Kleine, gesunde Heimkinder haben noch die besten Chancen, neue Eltern zu finden (Foto: ld/.rufo)
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Dienstag, 15.01.2013

Staat will Inlands-Adoptionen leichter machen

Moskau. Adoptionen in die USA sind verboten, nun muss die Regierung Präsident Putins Ukas umsetzen, die Aufnahme von Heimkindern in russische Familien zu erleichtern. Es geht um 128.000 Kinder ohne Eltern.


Gestern beriet Premier Dmitri Medwedew mit den zuständigen Kabinettsmitgliedern, wie die versprochene Intensivierung der Inlandsadoptionen in die Tat umgesetzt werden kann.

Verhältnis 1:7 zwischen neuen Eltern und Kindern


Laut Vizepremier Olga Golodez gibt es gegenwärtig in Russland 654.000 Heimkinder, von denen aber nur 128.000 für eine Unterbringung in neuen Familien in Frage kommen. 23.000 dieser Adoptionsbedürftigen sind allerdings schon älter, da sie nicht mehr in Kinderheimen, sondern in den Internaten von Berufsschulen leben. Dem gegenüber stehen gegenwärtig laut Golodez 18.000 russische Familien, die ihren Wunsch bekundet haben, ein Kind aufzunehmen.

Das Bildungsministerium wurde beauftragt, innerhalb von zehn Tagen Vorschläge zur Vereinfachung des bürokratischen Ablaufs und der „juristisch-organisatorisch-psychologisch-pädagogischen Unterstützung“ der Adoptionskandidaten zu erarbeiten. Die Prozedur müsse durchführbar und realistisch sein, ordnete Medwedew an – offenbar ist sie dies, zumindest in einzelnen Regionen des Landes, bisher nicht.

Bürokratiemarathon Adoption


Der russische Kinderschutzbeauftragte Pawel Astachow sagte in einem Interview mit der Zeitschrift „Itogi“, dass Adoptiveltern gegenwärtig für das Beschaffen der nötigen Dokumente vier bis sechs Monate brauchen würden. Dabei bestehe das Problem, dass beispielsweise beschaffte medizinische Gutachten ihre Gültigkeit während dieser Zeit schon wieder verlieren würden.

Bei Russland-Aktuell
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• Putin verteidigt umstrittenes Adoptionsgesetz (27.12.2012)
• Opposition will gegen Adoptionsverbot demonstrieren (24.12.2012)
• Duma nimmt Adoptionsverbot für US-Amerikaner an (21.12.2012)
Die Regierung hat sich auch vorgenommen, bis Februar einen Gesetzesentwurf auszuarbeiten, der Adoptivfamilien Steuererleichterungen, eine höhere Einmalzahlung an Kindergeld und eine höhere Rente für behinderte Kinder vorsieht. Sie soll von gegenwärtig 5124 Rubel auf 8704 Rubel (ca. 220 Euro) erhöht werden.

Laut Golodez ist bereits eine komplette medizinische Reihenuntersuchung aller russischer Heimkinder in Gang. Die Adoptionsinteressenten würden oft genauere Diagnosen fordern als sie von den Kinderheimen vorgelegt würden.

Astachow kritisierte in dem Interview, dass manche russische Kinderheime es versäumen würden, theoretisch zur Verfügung stehende staatliche Unterstützung für Operationen oder Prothesen für von behinderten Kindern zu beantragen.

Offenbar, so sein Verdacht, sei das an Auslandsadoptionen verdienende „Business einiger Beamter“ in den entsprechenden Aufsichtsgremien nicht daran interessiert, diesen Kindern ihr Schicksal in Russland zu erleichtern.



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Holger Eekhof 16.01.2013 - 18:44

Nachtrag bzw. Mittelteil entfällt auch weiterhin:))

Ich bitte um Entschuldigung, das der Mittelteil meiner Argumentation fehlt...
Die Prawda hatte es eben noch nie einfach :)))

@ Herr Stoll: Mea Culpa... aber ich konnte nicht widerstehen :)
Zum Troste: meine große Jugendliebe spielte auch Cello :=)

@ Cello:
Ich gestehe, für viel weiter halte ich Russland noch nicht, okay, eventuell späte sechziger, denn zu diesem Zeitpunkt wurden in deutschen Waisenheimen Strohlager gegen Matrazen ausgetauscht - von dem Rest müssen wir nicht reden (:::

Aber Russland hatte bis dato ganz andere Sorgen, als sich um die Entwicklung eines sozialen Ausgleichs zu bemühen - in dieser Hinsicht bin ich zwar nicht 100% mit unserem Weltverschwörungstheoretiker einer Meinung, aber irgendwie :)))

Und doch muß ich noch einmal auf den fehlenden Mittelteil zurückkommen:

Ich glaube niemandem auch nur ein einziges Wort, der mir als Beamter erklärt, das trotz gesetzmäßiger Vorgaben leider kein Geld floß... erst recht würde ich dies nicht tun, wenn er mir dies mit Brief und Siegel nachweist, obwohl kein offizieller Anlass dazu besteht.

Hochverehrtes Instrument, ich bitte da um Ihr Verständnis... aber die jetzt am laufende Reihenuntersuchung würde ein Zyniker wie ich eventuell als Inventur bezeichnen, möglicherweise mit besonderem Augenmerk in Bezug auf mögliche Inventurdifferenzen. Aber warten wir´s ab.

Im übrigen bin ich ehrlich gesagt stolz darauf, mich mit ihnen unterhalten zu dürfen, weil sie eben nicht nur fragen, sondern das machen, was in Ihren Möglichkeiten steht.


Cello 16.01.2013 - 10:46

Zeitlaeufe.....

@ Holger Eekhof

- Bitte erlauben Sie mir hier auf die Zustände in westdeutschen Waisenheimen noch in den frühen 60er Jahren - zur Hochzeit des deutschen Wirtschaftswunders - zu verweisen, obwohl man Leid nur schwerlich gegeneinander aufrechnen kann. -

Ihrem obengenannten Text entnehme ich, dass Sie die soziale Entwicklung Russlands also noch in den fruehen 60er Jahren sehen?

- Ich vermute, Sie setzen nicht ohne Hintergedanken das >wie uns die Heimleiterin bekannt gab -

Ihre Vermutung ist leider gaenzlich falsch, denn die Tatsache der fehlenden Kostenzustimmung ueber die Summe von ca. 18000 Rubel entspricht der niedergeschriebenen und mit Unterschrift und Stempel versehenen traurigen Realitaet. Beruhigen kann ich Sie insofern, dass dieses Maedchen die Welt bald viel klarer sehen wird und Gegenstaende auch wirklich erkennen und nicht nur verschwommen erahnen kann! Dafuer verbuerge ich mich mit meinem Nickname Cello hoechstpersoenlich!

- Russland nimmt den sehr fragwürdigen Aktionismus der USA zum Anlass, einen innenpolitischen Konsens herzustellen, um ein bestehendes Problem anzugehen, welches beim jetzigen Entwicklungsstand zwar immer noch schwierig, aber nicht mehr unlösbar erscheint. -

In einer zivilisierten Gesellschaft mit Regierung und Parlamentarier in der Vorbildsrolle sollte es erst und wen schon gar nicht einen fremdlaendischen Aktionismus benoetigen um auf solche Misstaende hinzuweisen, denn solche beruhen in einer zivilisierten Gesellschaft auf dem Prinzip \" Liebe deinen Naechsten wie dich selbst \" und nicht \" Liebe dein hinten Rechts zulasten der meist unschuldigen und Schwaechsten in diesem Glied \"!


Stoll 16.01.2013 - 09:57

@16.01.2013 8:41 Holger Eekhof, -- Hochverehrtes Instrument --

Werter Herr Holger Eekhof, ich kenne keinen Forumschreiber mit der von Ihnen gewählten musikalischen Umschreibung. Wir haben alle ganz konkrete Namen und eine Verballhornung ist laut dem hier geltendem Regelwerk nicht erlaubt. Sie können sich sicher denken, was man aus manchen Namen herleiten könnte. Ich wurde schon aufs übelste mit einer Namensänderung beleidigt, was ru. aktuell zu einer Löschung der Beiträge veranlasste. Es würde selbst für Eingeweihte Leser sehr unübersichtlich, wenn plötzlich Namen und Anreden auftauchten, unter denen sich Jeder etwas anderes vorstellt. Freundlichst Stoll : -)


Holger Eekhof 16.01.2013 - 08:46

Verzeihung: hier ohne Formatierungsfehler

@ Hochverehrtes Instrument,

nein, das das Problem schon lange existiert ist wohl jedem bewußt, selbst mir.

Aber ich wage schlichtweg zu behaupten, das es sich hierbei um ein allgemeines Problem handelt:

Kein Staat der Welt wird Ressourcen in den sozialen Bereich umlenken, solange seine Existenz aus Mangel an eben diesen bedroht ist.

Bitte erlauben Sie mir hier auf die Zustände in westdeutschen Waisenheimen noch in den frühen 60er Jahren - zur Hochzeit des deutschen Wirtschaftswunders - zu verweisen, obwohl man Leid nur schwerlich gegeneinander aufrechnen kann.

Ich bitte Sie da um eine realistische Sichtweise.

Erlauben Sie mir bitte, Sie zu zitieren:

Wie uns die Heimleiterin bekannt gab, wurde eine Kostenbewilligung (ca. 18\\\'000 Rubel) durch das dafuer zusatendige (Regierungs)amt mehrmals abgelehnt und ohne erlaerende Begruendung. Zitat Ende.

Ich vermute, Sie setzen nicht ohne Hintergedanken das > wie uns die Heimleiterin bekannt gab


Holger Eekhof 16.01.2013 - 08:41

Zeitläufe ...

@ Hochverehrtes Instrument,

nein, das das Problem schon lange existiert ist wohl jedem bewußt, selbst mir.

Aber ich wage schlichtweg zu behaupten, das es sich hierbei um ein allgemeines Problem handelt:

Kein Staat der Welt wird Ressourcen in den sozialen Bereich umlenken, solange seine Existenz aus Mangel an eben diesen bedroht ist.

Bitte erlauben Sie mir hier auf die Zustände in westdeutschen Waisenheimen noch in den frühen 60er Jahren - zur Hochzeit des deutschen Wirtschaftswunders - zu verweisen, obwohl man Leid nur schwerlich gegeneinander aufrechnen kann.

Ich bitte Sie da um eine realistische Sichtweise.

Erlauben Sie mir bitte, Sie zu zitieren:

Wie uns die Heimleiterin bekannt gab, wurde eine Kostenbewilligung (ca. 18\\\'000 Rubel) durch das dafuer zusatendige (Regierungs)amt mehrmals abgelehnt und ohne erlaerende Begruendung. Zitat Ende.

Ich vermute, Sie setzen nicht ohne Hintergedanken das >wie uns die Heimleiterin bekannt gabbloß keine Steuern in Russland bezahlen - Beratungsinstituts< haben eine Liste in die Welt gesetzt, die russische Beamte pauschal mit einem Todesfall in einem Gefängnis in Verbindung bringt. Ohne Prozess, ohne Verurteilung werden hier Gelder eingefroren und Menschen ihrer Reisefreiheit beraubt.
In meinen Augen eine krasse Fehlentwicklung - Gitmo light, nur nicht einmal mit dem Vorwand des Terrorismus verbunden.

Und ein paar clevere Russen haben dann Ihre Chance erkannt, eben genau das, was Sie bemängeln, abzuändern. Auf demokratischem Wege.

Wie ohne diese dämliche Magnitzki - Liste wäre es sonst möglich gewesen, mit dieser geballten Zustimmung diese neuen Prioritäten zu setzen?

Umgekehrt wird ein Schuh daraus:

Russland nimmt den sehr fragwürdigen Aktionismus der USA zum Anlass, einen innenpolitischen Konsens herzustellen, um ein bestehendes Problem anzugehen, welches beim jetzigen Entwicklungsstand zwar immer noch schwierig, aber nicht mehr unlösbar erscheint.

Und so schlimm es für den einzelnen Adoptierenden - insbesondere aus den USA - auch erscheinen mag, jetzt so diskrimiert zu werden, sie mögen sich damit trösten, das Ihre Diskriminierung einer viel größeren Sache dient.

Und kann es für einen Menschen, der einem einzigen Waisenkind wirklich zu einem besseren Leben verhelfen will, etwas schöneres geben als sagen zu können:

Ich war einer von den Amerikanern, die hunderttausenden russischen Kindern geholfen haben. :))


Cello 16.01.2013 - 06:27

Nationale Aufgabe

@Holger Eekhof

- aber was mit Sicherheit kein halbes Jahr dauern wird, ist die Überprüfung, wer sich in den bisherigen Strukturen bereichert hat.. -

Es waere wuenschenswert das dem so sei, doch werter Herr Eekhof sie vergessen wohl, dass das Problem von Waisenkinder in RU nicht erst seit der Magnitski Liste besteht und Mister President Putin sich in seiner dritten Amtsperioade befindet. Was sagt uns dies also, dass dieses Problem zuvor moeglicherweise erkannt wurde, aber in der Regierung kein Thema war, welchem man Prioritaeten zuwies. Also brauchte es erst einen aussernationalen Anschub um Bewegung in dieses leidige Thema und dessen Aufmerksamkeit zu bringen.

Wie ich kurz vor Jahreswechsel schrieb, hatte ich durch meine LP die Moeglichkeit ein Waisenheim zu besuchen was ich auch tat. Ich will mich dazu nicht weiter aeussern doch ein Beispiel, welches mir zu denken gab: Ein 9 jaehriges Maedchen (seit 7 Jahren im WH) mit einer starken Sehbehinderung -8 Dioptrien konnte zwar die Mitbringsel auspacken, doch da sie seit Jahren ueber keine Brille (aus Kostengruenden) verfuegte, diese leider nur ertatsten. Wie uns die Heimleiterin bekannt gab, wurde eine Kostenbewilligung (ca. 18\'000 Rubel) durch das dafuer zusatendige (Regierungs)amt mehrmals abgelehnt und ohne erlaerende Begruendung.

Handumkehrt ueberlege man sich einmal, wieviele Milliarden $ fuer andere Staaten an Krediten von der Regierung zugesprochen wurden, um Ruestungsauftraege zu erhalten und ausfuehren zu koennen. Keine Frage, all diese Auftraege sichern Arbeitsplaetze und generieren Einnahmen (Steuern), welche in igendwelcher Art wieder Investitionen ausloesen und Teils in korrupten Taschen verschwinden.

Diese Realitaeten jedoch beweisen offensichtlich, dass die Prioritaeten der Regierung nicht auf der Wuerde der behinderten und schwaechsten Menschen beruhen, auch wenn dies Putin verspricht, ist dies bei weitem noch kein Garant, da seine Versprechen sehr oft mit einem Emmentaler Kaese zu vergleichen sind!


Stoll 15.01.2013 - 20:17

@Holger Eekhof 15.01.2013 - 15:48, -- ist die Überprüfung, wer sich in den bisherigen Strukturen bereichert hat..--

Ich hab mal einen Bericht aus einem rumänischen Kinderheim gesehen. Die Kinder durchgängig mager bis unterernährt. Das Personal durchgängig Frauen von strammer Figur, um nicht zu sagen fett. Ich wäre damals vor Wut fast in die Röhre gesprungen.
Es wird wie so oft an einer nichtkorrupten Aufsicht und Kontrolle gefehlt haben. Wo soll sich ein 3, 6 oder 10 jähriges Waisen bzw. Heimkind beschweren können, wenn es überhaupt den Mut aufbringt, den Mund aufzumachen.


Holger Eekhof 15.01.2013 - 15:48

Nationale Aufgabe - dies kann allein nicht mal mehr Putin :)

Es ist mit Sicherheit keine leichte Aufgabe - deshalb hat man ja auch eine Sache des nationalen Prestiges daraus gemacht:))
Und es wird wohl auch länger als ein halbes Jahr dauern, bis sich erste Erfolge einstellen, aber was mit Sicherheit kein halbes Jahr dauern wird, ist die Überprüfung, wer sich in den bisherigen Strukturen bereichert hat..
Sofern Sie allerdings direkte Ergebnisse sehen möchten, dies ist vermutlich nur nach intensivem Aktenstudium von Haushaltssatzungen, angefangen von ganz oben bis ganz unten zum einzelnen Gemeindeetat sichtbar zu machen.


Stoll 15.01.2013 - 14:24

18.000 russische Familien, die ihren Wunsch bekundet haben, ein Kind aufzunehmen, stehen 654000 Heimkinder gegenüber, von denen wiederum etwa 128000 für eine Adoption in Frage kommen. Eine gewaltige Aufgabe die sich die DUMA und Putin ans Bein gebunden , quasi zur Chefsache erklärt haben. Mehrere Milliarden Dollar kostet die zur Staatsaufgabe Nr.1 gemachte Verbesserung der Lebensumstände der Waisen und Heimkinder. Ich zweifle nicht eine Sekunde daran, dass Putin und die DUMA unter den Augen der eigenen Bevölkerung und der Weltöffentlichkeit dieses Problem lösen wird. Sicher geht das nicht von jetzt auf gleich, doch spätestens in einem halben Jahr müssen erste Berichte mit beachtliche Fortschritten nachgewiesen werden. Die Blamage wäre zu groß und die noch immer in weiten Teilen der wegen des Adoptionsverbots aufgebrachte Bevölkerung, könnte bei einem desaströsen Ergebnis dann Köpfe der dafür Verantwortlichen fordern.


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