Montag, 10.10.2011
Warten auf VIP-Passagier wird teuer für FluglinieKasan. Die regionale Fluggesellschaft Tatarstan muss sich vor Gericht dafür verantworten, dass sie ihre Passagiere rund eine Stunde warten ließ, damit ein VIP es noch an Bord schafft. Zum Prozess kommt es aber nur, weil bereits ein VIP an Bord wartete.
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Der Flug sollte am 30. September von Kasan nach Moskau gehen, verzögerte sich aber um knapp eine Stunde, damit noch der Kommerzdirektor eben jener Fluggesellschaft "Tatarstan" Lasar Alijew es an Bord schaffte.
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Die offiziell von der Fluggesellschaft als Grund für die Verspätung angegebene Erklärung lautet, dass Mitarbeiter von "Tatarstan" noch dringend Arbeitspapiere befördern mussten. Auf deren Zustellung sei gewartet worden.
Den 68 Passagieren an Bord wurde nichts über die Ursachen der Verspätung gesagt: Der Vorfall wäre wohl nicht weiter aufgefallen, wenn nicht an Bord der Maschine der ehemalige Vizechef der russischen Zentralbank Sergej Alexaschenko (inzwischen Direktor für makroökonomische Forschung an der Hochschule für Wirtschaft) gewesen wäre.
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Alexaschenko schrieb in seinem Blog einen bösen Eintrag über die Reise nach Tatarstan, wobei er nicht mit Kritik an Alijew sparte: "68 Passagiere sitzen im Flieger und warten darauf, dass dieses Rindvieh geruht, seinen Hintern zum Flugzeug zu bewegen", schrieb Alexaschenko.
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Mit Hilfe der von Alexaschenko gemachten Fotos konnte dann Alijew auch schnell identifiziert werden. An Bord hatte er sich noch zunächst für einen Ausländer ausgegeben, der allerdings wie sich im Streitgespräch herausstellte schlechter englisch als russisch sprach.
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Die Verkehrs-Staatsanwaltschaft hat nun Untersuchungen wegen groben Verstoßes gegen die Rechte der Verbraucher eingeleitet. Die Strafe ist allerdings eher symbolisch: 50.000 Rubel (1.250 Euro) Strafe drohen der Airline.
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