Mittwoch, 07.12.2011
Russland verlegt Flugabwehrraketen nach KaliningradMoskau. Als Reaktion auf die geplante US-Raketenabwehr in Europa stationiert Russland nun auch Flugabwehrraketen in der Ostsee-Exklave Kaliningrad. Das System des Typs C-400 Triumph werde in Kürze nach einer Übung verlegt werden, so das Verteidigungsministerium.
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Es solle künftig den Westen Russlands schützen, kündigte ein Sprecher des Verteidigungsministeriums in Moskau an. Die Raketen (Nato-Code: SA-21 Growler) können sowohl gegen Kampfflugzeuge und Marschflugkörper als auch gegen Kurz- und Mittelstreckenraketen eingesetzt werden.
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Ebenfalls geplant ist die Stationierung von Boden-Boden-Raketen des Typs Iskander (Nato-Code: SS-26 Stone) in der Region zwischen den Nato-Staaten Polen und Litauen. Auch wurde ein modernes Radar zur Fernaufklärung vor kurzem offiziell im Gebiet um das ehemalige Königsberg in Betrieb genommen.
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Er hoffe, dass Russland und die Nato ihre «allseits bekannten Schwierigkeiten überwinden» könnten, sagte Kremlchef Dmitri Medwedew unterdessen in Moskau. Russland lehnt den geplanten US-Raketenschild aus Angst um seine Sicherheit ab und hat wiederholt ein gemeinsames System vorgeschlagen.
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Nato-Generalsekretär Anders Fogh Rasmussen hat Russland zur Zusammenarbeit mit der Nato bei einer neuen Raketenabwehr in Europa aufgefordert. «Es wäre definitiv Geldverschwendung, wenn Russland begänne, in Gegenmaßnahmen gegen einen künstlichen und nicht existierenden Feind zu investieren», sagte Rasmussen heute in Brüssel am Rande von Beratungen der 28 Nato-Außenminister.
«Dieses Geld könnte nutzbringender zum Wohle des russischen Volkes für die Schaffung von Arbeitsplätzen und die Modernisierung der russischen Gesellschaft ausgegeben werden.»
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Die Nato-Außenminister werden am Donnerstag mit ihrem russischen Kollegen Sergej Lawrow über die geplante Raketenabwehr sprechen. Die Nato sieht darin einen Schutz beispielsweise gegen Raketen aus dem Iran. Die Allianz hat Russland enge Zusammenarbeit bei zwei miteinander verbundenen Abwehrsystemen angeboten.
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Russland fürchtet jedoch, eigene Raketen könnten von der Nato-Abwehr abgefangen werden. Zur Erhaltung des strategischen Gleichgewichts müssten daher russische Raketen nahe den Grenzen zur Nato stationiert werden.
(dpa)
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xy 07.12.2011 - 18:26
Russland verlegt Flugabwehrraketen nach Kaliningrad
Wie sich der Anders Fogh Rasmussen um die russische Modernisierung sorgt! Wahrscheinlich sind die russischen Militärs schizophren und bilden sich irgendwelche Bedrohungen ein. Im \"Westen\" könnte man das Geld aber auch besser ausgeben!
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