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Volkswagen legte dank des in Kaluga gefertigten Stufenheck-Polo ein Wachstum von 100 Prozent hin (Foto: VW) |
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Donnerstag, 12.01.2012
Russlands Automarkt gibt nur noch langsam GasMoskau. Der Automarkt geht mit deutlich gebremsten Erwartungen ins neue Jahr. Nach einem Wachstum um 39 Prozent in 2011 im Vergleich zum Vorjahr erwartet die Branche jetzt nur noch ein Plus von knapp 8 Prozent.
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2012 würden vermutlich 2,8 Millionen neue Fahrzeuge in Russland verkauft, sagte der Autoexperte David Thomas von der Vereinigung Europäischer Unternehmen (AEB) heute in Moskau.
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Die Prognose sei zurückhaltend, sagte Thomas. Für 2011 war lediglich ein Zuwachs von 17 Prozent vorausgesagt worden, weniger als die Hälfte des tatsächlichen Wertes. Letztlich erwarben 2011 etwa 2,6 Millionen Russen einen neuen Pkw oder ein leichtes Nutzfahrzeug. Insgesamt sei die Stimmung gut, wenngleich die drohende Finanzkrise die Erwartungen drücke.
Deutschland soll als Automarkt überholt werden
Russlands Automarkt sei weiterhin durch die Faktoren eines geringen und überalterten Fahrzeugbestands geprägt. Voraussetzung für ein weiteres Wachstum in Russland sei Stabilität, sagte Thomas. Zuletzt hätten sich etwa die Finanzierungsangebote von Banken deutlich verbessert.
Vor der russischen Autobranche stehe weiterhin das Ziel, Deutschland als den bislang wichtigsten europäischen Automarkt Deutschland zu überholen. Die 4-Millionen-Marke könne bis 2015/2016 geknackt werden, sagte Thomas. In Deutschland wurden 2011 insgesamt 3,17 Millionen Autos neu zugelassen.
Andere Prognose: Es kann auch abwärts gehen
Die Agentur Avtostat, die ebenfalls den Automarkt beobachtet, ist allerdings weniger optimistisch: Ihr Leiter Sergej Udalow erwartet 2012 eher eine Stagnation: Der Markt könne sich im Bereich von plus-minus 5 Prozent entwickeln.
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Das zurückliegende starke Wachstum sei vor allem der staatlichen Abwrackprämie und subventionierten Krediten zu verdanken. Beide Programme seien nun ausgelaufen.
Lada ist Marktführer - aber der Vorsprung schrumpft ständig
Lada war auch 2011 die mit Abstand am meisten verkaufte Marke in Russland. Für die einheimische Billigmarke des Herstellers Avtovaz entschieden sich 22 Prozent der russischen Autokäufer. Obwohl Lada mit etwa 580.000 Autos elf Prozent mehr Fahrzeuge verkaufen konnte als im Vorjahr, sinkt der Marktanteil von Lada aber seit Jahren konstant.
Lada verkauft aber in Russland immer noch drei Mal mehr Autos als die zweitbeliebteste Marke Chevrolet. Unter den zehn beliebtesten Marken verzeichnete Volkswagen im letzten Jahr den größten Zuwachs - ein Plus von glatten 100 Prozent.
Erstmals verdrängte der Kalina als meistverkauftes Modell den Ur-Lada 2104/07 vom ersten Platz. Auch die Baureihen Priora und Samara fanden in Russland 2011 mehr Käufer als das besonders günstige, aber auch technisch primitive klassische Modell.
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Made in Russia ist Voraussetzung für Erfolg
Beliebtestes Modell einer ausländischen Marke war mit 97.000 Verkäufen der erst in diesem Jahr auf dem russischen Markt eingeführte Hyundai Solaris, der in St. Petersburg gefertigt wird.
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Unter den zwölf meistverkauften Automodellen Russlands ist nur ein importiertes der antiquierte Daewoo Nexia aus Usbekistan.
(mit Material von dpa)
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jich 13.01.2012 - 16:09
Ja ja, die freien westlichen Medien wieder mal: \\\\\\\"Automarkt um 38% gewachsen? Aber es wird schon bald nachlassen! Wirtschaftswachstum von 4,2% und ein Budgetprofizit? Ist nur von kurzer Dauer! Rekordkonsum zu Silvesterfeier? Klar, weil der Rubel immer mehr an Wert verliert und die Russen ihn loswerden wollen, solang es noch geht! Inflation geringer als erwartet? Alles wegen Kapitalflucht! Putin immer noch beliebtester Politiker? Aber seine Popularität ist deutlich gesunken!\\\\\\\" usw...\\r\\n\\r\\nEs scheint, als ob jede so scheinbar positive Nachricht demokratisch und unvoreingenommen in den Dreck gezogen werden kann. Reuters, dpa, ap, afp und co sind die modernen Göbbelse, die den Nachrichtenfluss vorgeben, welcher wie ein Virus an Medienanstalten und Verlage weltweit weitergegeben wird und von solchen fraglos und epidemisch auf den Otto Normalleser losgelassen wird.
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