Freitag, 21.08.2009
Putin am Kraftwerk: Hilfe auch für Vermissten-FamilienAbakan. Die Zahl der im zerstörten Jenissej-Kraftwerk gefundenen Toten hat sich heute auf 30 erhöht. 45 Menschen werden noch vermisst. Premier Putin ordnete heute an, dass auch ihre Familien 1 Mio. Rubel erhalten sollen.
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Wladimir Putin besichtigte heute die Maschinenhalle des größten russischen Wasserkraftwerkes, die am Montag durch einen bisher nicht aufgeklärten Defekt weithin zerstört wurde. Das Blech können wir ersetzen, die Menschen bekommen wir nicht zurück, sagte er hinterher auf einer Sitzung.
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Die von der Kraftwerksgesellschaft Rosgydro angekündigte Hinterbliebenen-Entschädigung für jeden Toten von 1 Mio. Rubel (ca. 22.000 Euro) bezeichnete er als richtig. Aber sie müsste auch an die Familien jener Kraftwerksmitarbeiter ausgezahlt werden, die nur als vermisst gelten. Man darf nicht den Eindruck erwecken, dass hier irgendwas nicht verständlich ist, so Putin.
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Die Internetzeitung gazeta.ru berichtet unter Berufung auf Taucher, die die überfluteten Räumlichkeiten untersucht haben, dass dort etwa 40 Leichen lägen. Sie zu identifizieren, würde sehr schwer, da sie geradezu plattgedrückt worden seien.
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Das Wasser kam unter 20 bar Druck durch eine sechs Meter große Öffnung. Zum Vergleich: Ein Feuerwehrschlauch hat 8 bar und sein Wasserdruck reißt einen Menschen um, sagte ein Taucher, der anonym bleiben wollte.
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Katastrophenschutz-Minister Sergej Schoigu kündigte heute dann auch an, dass mit der Identifizierung der Toten per Erbgut-Analyse begonnen werde.
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Der Ölteppich, der nach dem Unglück den Jenissej heruntertrieb, ist nach angaben der Behörde inzwischen liquidiert. Der Strom würde aber auch weiterhin aus der Luft und mit booten kontrolliert.
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Eine kaukasische Terrorgruppe behauptete heute über eine Webseite des radikal-islamischen Untergrunds, die Katastrophe in dem Kraftwerk im sibirischen Chakassien durch eine eingeschmuggelte Bombe mit Zeitzünder verursacht zu haben. Die Folgen seien größer als erwartet gewesen. Außerdem wurden weitere Anschläge auf Gas-, Öl- und Stromleitungen angekündigt.
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Von Behördenseite war die Version eines Terroranschlags schon wenige Stunden nach dem Unglück ausgeschlossen worden
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