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Malafejew ist unter Beschuss, und nicht nur Bälle schlagen bei ihm in der Kiste ein... (Foto: rtr-sport.ru) |
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Montag, 24.08.2009
Die Nr. 1 in der Kritik: Zenits Malafejew ausgepfiffenSt. Petersburg. Nach dem mit 1:1 ausgegangenen Spiel am Sonntag gegen Loko Moskau musste Wjatscheslaw Malafejew, die bisher unbestrittene Nr. 1 im Tor, mit Pfiffen vom Platz gehen. Die Fans fordern Kamil Contofalsky.
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Slawa hat sich in den letzten Begegnungen ein paar kapitale Fehler geleistet schon gegen Amkar, als Zenit zunächst mit 0:2 zurücklag und das Spiel dann noch drehen konnte (Endstand 4:2 für die Petersburger), dann gegen Nacional in der Europa League in Portugal (3:4 verloren).
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Jetzt, beim Gegentor vor heimischer Kulisse, konnte Malafejew den Ball nach einer Hereingabe von der Ecke nicht fixieren, Lokos Neuling Vagner hatte kein Problem, die Kugel danach aus kürzester Entfernung ins Tor zu befördern.
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Nach dem Abpfiff am Sonntag sagte der Nationalkeeper, der seit nunmehr zehn Jahren bei Zenit spielt und einer der wenigen echten Zenit-Spieler aus dem eigenen Nachwuchs ist, er nähme das Gegentor auf die eigene Kappe. Er hätte Bedarf zum Nachdenken, gibt er zu.
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Kriegt Conto seine Chance?
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Wenn im Petrowski nach dem Spiel ein eigener Mann ausgepfiffen wird, ist die Lage wirklich ernst so etwas passiert äußerst selten. Bei aller Liebe zu den Eigengewächsen, die besonders in Petersburg immer groß war und ist jetzt soll der zweite Keeper, der Slowake Kamil Contofalsky, eine Chance bekommen, meinen jedenfalls die Fans.
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Und nicht nur die: Auch Anatoli Dawydow, der nach dem Weggang von Dick Advocaat den Cheftrainerposten übergangsweise innehat, gibt zu, dass am Posten Nr. 1 wohl Zeit für einen Führungswechsel ist: Slawa war wohl eine ganze Zeit lang stärker als die anderen Torhüter
Aber jetzt sehen wir, dass er in seinem Spiel Fehler zulässt.
Und weiter: Die anderen Keeper haben eine Chance, mit ihm zu konkurrieren. Wir haben aber das Problem mit der Begrenzung für ausländische Spieler; und das macht uns Sorgen.
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Am Sonntag standen sechs Legionäre auf dem Platz, das absolute Maximum. Wäre Conto eingewechselt worden, hätte es demnach einen Doppelwechsel geben müssen. Und das hätte die gesamte Taktik umgeworfen.
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Hätte Malafejew den Klub wechseln sollen?
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Vor Beginn dieser Saison hatte es lange geheißen, Malafejew hätte Angebote von anderen europäischen Vereinen. Und er pokerte mit der Vereinsführung um einen besseren Vertrag. Schließlich blieb er. Fragt sich nur: Hat ihm diese Lösung nicht einen Bärendienst erwiesen?
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Slawa weiß um seine exklusive Rolle, denn wenn er nicht verletzt ist, hat er immer Vorrang vor seinem (durchaus ebenbürtigen) Konkurrenten Kamil Contofalsky. Der wollte vor Saisonbeginn ernsthaft wechseln, aber die Option mit Ajax Amsterdam kam nicht zustande.
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Hat Malafejew seine Rolle als erster Keeper so verinnerlicht, dass er sich nicht weiter entwickeln kann? Fehlt ihm die Provokation? Fühlte er sich zu sicher? Mag sein.
Zu denken musste ihm aber auch schon vor seinen ganzen Fehlern geben, dass er längst auch nicht mehr die Nummer 2 in der Nationalelf ist. Jetzt wurde er zwar für das Spiel gegen Liechtenstein am 5. September berufen, aber nur als die dritte Option nach Akinfejew (ZSKA)und Gabulow (Dynamo).
Für Contofalsky eröffnet sich auf Vereinsebene dagegen offensichtlich die große Chance, sich nochmals zu beweisen.
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Der slowakische Nationaltorhüter spielt seit 2003 bei Zenit und hatte mehrmals angekündigt, nach einem neuen Verein gucken zu wollen, weil er bei Zenit streckenweise gar nicht zum Einsatz kam. Zuletzt währte die Durststrecke anderthalb Jahre zu viel für einen Keeper seines Kalibers.
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