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Unter rätselhaften Umständen ums Leben gekommen: der georgische Regierungschef Surab Schwania (Foto: Iswestija) |
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Donnerstag, 29.10.2009
Georgien: Regierungschef im Präsidentenpalast ermordet?Tiflis. Ein Abhörskandal erschüttert Georgien. Ein Oppositionspolitiker behauptet, er habe Audio-Aufzeichnungen, nach denen Regierungschef Surab Schwania nicht zufällig starb, sondern in der Präsidentenresidenz ermordet wurde.
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Die Aufzeichnungen von Gesprächen von Spitzenpolitikern, die insgesamt zehn Stunden lang sind, seien sicherheitshalber in Norwegen, dem Baltikum, der Schweiz und einigen anderen Staaten deponiert, versichert der Oppositionspolitiker Temur Schaschiaschwili, Vorsitzender der Partei "Die Weißen".
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Die Echtheit der Tondokumente sei durch Experten überprüfbar, verspricht Schaschiaschwili und kündigt an, sie ab November auf dem Tribunal "Das Volk urteilt über die Staatsmacht" vollständig zu veröffentlichen.
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Was der Politiker vorab ausplaudert, löste aber in Georgien bereits jetzt einen heftigen Skandal aus. Es gebe Aufzeichnungen, wie "Spitzenpolitiker" nach dem Tode des Regierungschef Surab Schwania im Jahre 2005 diskutieren, wie man sich jetzt reinwaschen könne. Die Leiche des Premierministers sei dann in die Wohnung in Tiflis gebracht worden, in der sie später aufgefunden wurde.
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Nach offizieller Version soll der populäre Surab Schwania, der seinerzeit dem damaligen und heutigen Präsidenten Michail Saakaschwili an die Macht verholfen hatte, wegen eines defekten Heizgerätes an einer Gasvergiftung gestorben sein - ebenso wie ein anderer Mann, der in derselben Wohnung gefunden wurde.
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Zweifel an dieser Version wurden bereits 2005 laut. Die Angehörigen Schwanias fordern beharrlich eine neue Untersuchung der Todesumstände.
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Im Streit um lukrative Privatisierungsgeschäfte erschlagen?
Nach den ersten Gerüchten über den Inhalt der Abhörprotokolle erklärt nun - laut der Tageszeitung Iswestija - der heute in Moskau lebende ehemalige Verteidigungsminister Georgiens, Tengis Kitowani, Schwania sei mit einem Elektroschockgerät in der Präsidetenresidenz Schawnabada getötet worden. Dort sei auch jener Raul Jussupow ermordet worden, der später in der Stadtwohnung zusammen mit Schwania gefunden wurde.
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Laut Iswestija bekräftigt ein anderer georgischer Emigrant, dass Schwania tatsächlich in der Präsidentenresidenz Saakaschwilis ermordet worden sei, allerdings mit einem Schlag mit einem Aschenbecher gegen die Schläfe. Das habe ihm der georgische Multi-Milliardär Badri Patarkazischwili erzählt, der unter rätselhaften Umständen im britischen Exil ums Leben kam, berichtet Waleri Gelbachiani.
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Alle Insider seien sich aber darin einig, schreibt Iswetija, dass Ursache des tödlichen Streites die Privatisierung der georgischen Schwarzmeerhäfen gewesen sei.
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Erinnerung an den Mord an dem ukrainischen Journalisten Gongadse
Der neue Abhör- und Mordskandal in Georgien erinnert an den Mord an dem ukrainischen Journalisten Georgi Gongadse: Nach dessen Verschwinden und Tod im Jahre 2000 waren geheime Tondbandaufzeichnungen aufgetaucht, in denen höchstwahrscheinlich der damalige ukrainische Präsident Leonid Kutschma seinem Innenminister den Auftrag gegeben hatte, mit dem unbequemen Journalisten "aufzuräumen".
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Die Audiomitschnitte waren heimlich von einem Geheimdienstoffizier angefertigt worden, der im Sofa des Präsidenten ein Abhörgerät installiert hatte.
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Der Innenminister und alle beteiligten ukrainischen Spitzenbeamte waren in den folgenden Jahren eines unnatürlichen Todes gestorben, bis auf den Generalleutnant Alexej Pukatsch, der sich bis Juli diesen Jahres versteckt hatte. Der Gongadse-Mord war einer der Auslöser für die Orangene Revolution in Kiew.
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Es könnte gut sein, dass sich auch der neue georgische Abhörskandal noch lange hinziehen wird.
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Zur Erinnerung: So wie auf diesem Archivbild aus Kargopol (Gebiet Archangelsk) sollte in Russland der Winter eigentlich aussehen. Stattdessen wurde am 2. Dezember mit über 8 Grad in Moskau ein seit 101 Jahren bestehender Wärmerekord für dieses Datum übertroffen. (Topfoto: Deeg/.rufo)
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