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Die Feuerwehr trägt eines der Opfer aus dem verbrannten Club (Foto: TV) |
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Samstag, 05.12.2009
Aktualisiert 06.12.2009 10:54
Brandkatastrophe in Perm fordert über 100 TodesopferPerm. Es ist einer der schrecklichsten Unglücksfälle, die Russland in den letzten Jahren durchlebt hat: Mindestens 102 Menschen wurden bei einem Großbrand in Perm getötet, 133 wurden verletzt, viele lebensgefährlich.
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Es sollte eigentlich ein schönes Fest werden. Das Cafe Chromaja Loschadj (Das lahme Pferd) - einer der beliebtesten Szenetreffs im Stadtzentrum von Perm im Ural - feierte seinen achten Geburtstag. Es sollte in diesen Tagen zudem noch als Nachtclub seine Pforten öffnen. Zur Feier des Tages hatten die Besitzer zu einer Betriebsfeier geladen.
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Fahrlässiger Umgang mit Feuerwerkskörpern
Angestellte und ihre Angehörigen feierten ausgelassen. Kurz vor Mitternacht dann wurde auf der Bühne eine Feuerfontäne gezündet - aber die Funken erreichten die Decke.
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Die Funken entzündeten die Deckendekoration aus Plastik in Sekundenschnelle, das Feuer breitete sich in Minuten über die ganze Deckenfläche aus. Schnell war der Raum voller Rauch und Flammen. Bei den über 250 Gästen, die anfangs noch ruhig den Klub verlassen hatten, kam Panik auf. Alle versuchten den einzigen Ausgang in dem fensterlosen Raum zu erreichen. Es kam zu einem fürchterlichen Gedränge.
Panik, Flammen, Rauch und Tod
Mehrere Gäste wurden tot getrampelt, andere kamen durch schwere Rauchvergiftungen oder Brandverletzungen ums Leben. Manche der Männer waren unter Lebensgefahr noch einmal in den Klub gegangen, um Bewusstlose herauszutragen.
102 Tote hatte die Polizei am Samstagmorgen gezählt. Die Leichen wurden auf der Straße vor dem Club gestapelt, so viele waren es.
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Unter dem Jubel der tanzenden Klubgäste erreicht die Feuerfontäne die Deckendekoration des Klubs "Das lahme Pferd" (Foto: TV) |
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Viele der 133 in die Krankenhäuser eingelieferten Patienten sind ebenfalls lebensgefährlich verletzt. Sie weisen schwere Brandverletzungen auf oder haben schwere Rauchvergiftungen. Die Anzahl der Opfer droht also zu steigen.
Terroranschlag ausgeschlossen
Die Polizei hat ein Strafverfahren wegen Verstoßes gegen die Sicherheitsbestimmungen eingeleitet, einen Terrorakt, wie jüngst beim Anschlag auf den Newski Express, der 26 Todesopfer forderte, schließen die Behörden aus.
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Beanstundungen der Feuerwehr wurden ignoriert
Wie sich später herausstellte, hatten die Klubbesitzer Beanstandungen der Feuerwehr einfach ignoriert. Vor einem Jahr hatte die Feuerwehr Perm gefordert, Brandschutzeinrichtungen in Ordnung zu bringen. Die dafür gesetzte Frist wäre am Montag nach der Katastrophe abgelaufen ...
Präsident Dmitri Medwedew hat Gesundheits-Ministerin Tatjana Golikowa, Katastrophenschutz-Minister Sergej Schoigu, den Innenminister Raschid Nurgalijew und den russischen Chefermittler Alexander Bastrykin nach Perm geschickt.
Verletzte sterben in den Krankenhäusern an Verätzungen der Atemwege
Sie sollen die Arbeit der Ärzte überwachen, bzw. die Ermittlungen leiten. Schwerverletzte wurden am Samstag und Sonntag mit fliegenden Klinik-Flugzeugen des Katastrophenschutzministeriums nach Moskau, St.Petersburg und Tscheljabinsk ausgeflogen, wo die besten Spezialkliniken Russlands sind. Dennoch verstarben in den Krankenhäuser weiter Verletzte an den schweren Verätzungen der Atemwege.
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Einer der Besitzer des Etablissements, die Klubdirektorin und Mitarbeiter wurden bereits am Sonnabend von der Polizei vernommen.
Russische Fernsehsender verzichten auf Satiresendungen. Für Montag ist Staatstrauer in ganz Russland ausgerufen.
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(Topfoto: Archiv/.rufo)
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