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Feuerwehrleute versuchen einen brennenden Schuppen zu löschen (Foto: Ballin/.rufo) |
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Donnerstag, 09.09.2010
1.200 Menschen nach Großbrand in Sibirien obdachlosBarnaul. Wochenlang wüteten Waldbrände im europäischen Teil Russlands. Nun ist Sibirien an der Reihe. Im Altai-Gebiet haben die Flammen auf mehrere Ortschaften übergegriffen. Rund 1.200 Menschen haben ihr Haus verloren.
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Das Feuer ist schon vor geraumer Zeit in Kasachstan ausgebrochen. Heftige Windböen haben die Flammen nun über die Grenze getrieben. Die Feuerwehr ist im Großeinsatz. Am Mittwoch vernichtete das Feuer die Ortschaft Nikolajewka praktisch vollständig.
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Ortschaft praktisch vollständig zerstört
330 der insgesamt 433 Gebäude in Nikolajewka wurden völlig zerstört, davon 306 Wohnhäuser. Der Katastrophenschutz konnte die Ortschaft zwar rechtzeitig evakuieren, doch rund 1.200 Menschen sind nun ohne Obdach.
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300 Personen wurden in einer Schule der Kreisstadt Michailowka untergebracht, über 700 wurden in verschiedenen Erholungsheimen des Kreises einquartiert. Einige kamen bei Verwandten unter.
Feuerwehr kann größere Schäden verhindern
Auch in der Ortschaft Bastan richtete das Feuer Schäden an. Vier Häuser fielen dort den Bränden zum Opfer. Doch inzwischen konnte die Feuerwehr den Vormarsch der Flammen stoppen. Die Bewohner konnten in ihre Häuser zurückkehren.
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Die zwischenzeitlich ebenfalls bedrohte Kreisstadt Michailowka konnte der Katastrophenschutz verteidigen. Die Brände wurden noch vor Erreichen der Ortsgrenze gestoppt. Inzwischen droht Michailowka keine Gefahr mehr, auch weil der sich abschwächende und drehende Wind den Rettungskräften zu Hilfe kam.
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Brandgefahr im Süden Sibiriens hoch
Die Entwarnung gilt freilich keinesfalls für das gesamte Altai-Gebiet. In sieben Kreisen des Altais herrscht Alarmstufe Rot. Dort brennen größere Waldgebiete. Zudem bedrohen das heiße Wetter Temperaturen über 35 Grad und die nach wie vor wütenden Brände im benachbarten Kasachstan die Region.
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Neben dem Altai-Gebiet ist auch die sibirische Republik Chakassien gefährdet. Dort wurden am Mittwoch Steppenbrände gemeldet. Noch klingen die offiziellen Angaben nicht beunruhigend. Demnach brennen etwa zwei Hektar Land.
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Ermittlungen wegen Fahrläsigkeit
Doch erstens wird in Südsibirien ein Wetterumschwung mit heftigen Windböen erwartet, die die Brände anfachen können. Zweitens wurden im Sommer von vielen Beamten die Zahlen geschönt, um nicht ins Schussfeld der Kritik zu geraten.
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Die Staatsanwaltschaft in Sibirien hat wegen der Brände in Nikolajewka bereits die Ermittlungen aufgenommen. Es soll untersucht werden, ob einzelne Amtsträger ihre Aufsichtspflicht verletzt haben.
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