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Slawjansk ist nach drei Monaten in Separatistenhand wieder unter Kiewer Kontrolle - aber vom Krieg schwer gezeichnet (Foto: slawgorod.com.ua) |
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Samstag, 05.07.2014
Ostukraine: Separatisten haben Slawjansk verlassenKiew/Moskau. Die ostukrainische Stadt Slawjansk, lange Zeit die Hochburg der russischen Separatisten, ist wieder unter Kontrolle der ukrainischen Armee. Nach mehrtägigem Beschuss zogen die Kämpfer in der Nacht auf Samstag in Richtung Donezk ab.
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Im ostukrainischen Kriegsgebiet rücken die Einheiten Kiews immer weiter vor. Fünf Tage nach Ende der ohnehin nicht durchgehend eingehaltenen Waffenruhe errangen sie am Samstag einen wichtigen Etappensieg: Über der seit April von den prorussischen Aufständischen beherrschten Stadt Slawjansk im Norden des Gebiets Donezk weht jetzt wieder die ukrainische Flagge.
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In der Nacht zuvor hatten die Einheiten der Separatisten ihre einstige Hochburg in südlicher Richtung verlassen. Dies bestätigten sowohl offizielle Quellen in Kiew wie auch Sprecher der sich als unabhängig betrachtenden Donezker Volksrepublik der Rebellen. Sie sprachen von einer Vereinigung der Kräfte, um diese besser versorgen und ausrüsten zu können. Russen ziehen sich nur vor entscheidenden siegreichen Schlachten zurück, erklärte Volksgouverneur Pawel Gubarow.
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Kiew kontrolliert Slawjansk wieder
Die Regierungseinheiten seien bereits damit beschäftigt, die sozialen Dienste in Slawjansk wieder in Gang zu bekommen und eine Polizei aufzubauen, rapportierte hingegen in Kiew Verteidigungsminister Valeri Geletej gegenüber Präsident Pjotr Poroschenko.
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Vorausgegangen war ein mehrtägiger Artilleriebeschuss der Stadt, die vor den Kriegshandlungen 120.000 Bewohner gezählt hatte. Nach Angaben des russischen Nachrichtenportals lifenews.ru harrten zuletzt noch 30.000 Menschen in Slawjansk aus. In der Nacht auf Samstag intensivierten sich die Angriffe worauf sich die Separatisten offenbar zum Rückzug entschlossen.
Zahlen über Opfer und Schäden in der Stadt gibt es bislang nicht. Seit Dienstag war Slawjansk komplett ohne Strom, da bei den Gefechten auch das Kraftwerk im Vorort Nikolajewsk in Flammen aufgegangen war. Auch Trinkwasser und Nahrungsmittel waren zuletzt knapp geworden.
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Ausbruch oder freies Geleit?
Unklar blieb, ob die Rebellen den Belagerungsring der Regierungseinheiten um Slawjansk mit Gewalt durchbrechen mussten oder ob die Kiewer Kommandeure den in der Amtssprache als Terroristen bezeichneten Verbänden den Abzug erlaubten, um Straßenkämpfe in der schon partiell zertrümmerten Großstadt zu vermeiden. Im Laufe des Samstags fuhr die laut Augenzeugen zwei Kilometer lange Wagenkolonne der Truppe des unter dem Kampfnamen Strelok gekannt gewordenen Slawjansker Kommandeurs Igor Girkin in Richtung des 100 Kilometer entfernten Donezk.
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Dabei wurde sie von der ukrainischen Armee offenbar nicht ernsthaft beschossen, obwohl die Aufständischen nur über wenige gepanzerte Fahrzeuge verfügen.
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Neuer militärischer Brennpunkt: Donezk
Zunächst hieß es, sie hätten sich in die Städte Kramatorsk und Gorlowka zurückgezogen. Doch gegen Abend kamen Meldungen, sie seien bis in die Gebietshauptstadt Donezk vorgestoßen und würden an verschiedenen Orten Quartier beziehen.
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In der Millionenstadt Donezk wächst deshalb die Angst, es könne dort zu einer Entscheidungsschlacht zwischen den beiden Seiten kommen Anzeichen für eine friedliche Verhandlungslösung gibt es jedenfalls gegenwärtig nicht.
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Poroschenko hart, Moskau distanziert
Der vor allem vom Westen als potentieller Friedensstifter betrachtete neue Präsident Poroschenko scheint jedenfalls gegenwärtig voll auf eine harte Linie zu setzen. Aus Moskau verschärft sich deshalb die vorübergehend sehr dezente Kritik an der Kiewer Führung wieder zusehends. Die Separatisten haben allerdings inzwischen den Glauben verloren, dass Moskau ihnen zu einem Sieg in der Ostukraine verhelfen werde:
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Man hat uns Hoffnung gemacht und fallen gelassen. Schön waren Putins Worte über den Schutz des russischen Volkes und den Schutz von Neurussland. Aber es waren nur Worte, twitterte nach dem Verlust von Slawjansk der Vorsitzende des Obersten Sowjets der Donezker Volksrepublik, Denis Pischulin.
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