Freitag, 01.04.2011
Medwedew ruft Staatsanwalt und Ermittler zur OrdnungMoskau. Die Aufklärung der skandalösen Verwicklung des Sohns von Generalstaatsanwalt Tschaika in einen Ring illegaler Casinos soll Verschlusssache bleiben. Das legte Medwedew Tschaika in einem vertraulichen Gespräch nahe.
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Das Treffen am Donnerstagabend zwischen Dmitri Medwedew, Juri Tschaika und dem Chef der Ermittlungsbehörde Alexander Bastrykin sollte eigentlich geheim bleiben, aber die Presse erfuhr davon. Laut dem Kommersant fand die Begegnung in Medwedews Vorstadtresidenz Gorki auf Bitten Tschaikas statt.
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Die Zeitung schreibt, man sei übereingekommen, die weiteren Untersuchungen ohne große Enthüllungen vorzunehmen. Im Februar hatte der FSB einen illegalen Glücksspielring im Moskauer Gebiet ausgehoben, der jahrelang unter dem wohlwollenden Schweigen der Staatsanwaltschaft tätig gewesen sein soll.
Als sei dies nicht skandalös genug, erhärtet sich der Verdacht, kein anderer als Tschaikas Sohn Artjom habe in seiner Eigenschaft als Rechtsanwalt als Vermittler zwischen den illegalen Geschäftemachern und der Staatsanwalt fungiert.
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Das Treffen in Gorki war nicht geplant gewesen und wurde wegen der Brisanz des Falles anberaumt. Ein Informant sagte Gazeta.ru, Medwedew habe die verfeindeten Seiten dazu aufgefordert, den Konflikt aus der Öffentlichkeit herauszuhalten, weil dies der Arbeit beider Behörden und dem Image der Staatsmacht schade.
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Zwischen der Staatsanwaltschaft und der Ermittlungsbehörde gibt es seit Jahren erhebliche Meinungsverschiedenheiten, die die effektive Verbrechensbekämpfung lähmen.
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