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Man kennt sich: Gelfand und Anand bei einem Schachturnier in Mexiko (Foto: novostimo.ru) |
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Freitag, 11.05.2012
Schach: WM-Titelkampf in Moskaus Tretjakow-GalerieMoskau. Bei der Schach-WM geht es um viel Geld. Rund 1,5 Mio. Euro sind für Titelverteidiger Viswanathan Anand aus Indien und Herausforderer Boris Gelfand aus Israel ausgelobt. Gespielt wird in der Tretjakow-Galerie.
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Erstmals seit 27 Jahren rückt Moskau wieder in den Mittelpunkt der Schachwelt. Weltmeister Viswanathan Anand (Indien) und Herausforderer Boris Gelfand (Israel) eröffnen an diesem Freitag in der russischen Hauptstadt ihr mit 2,25 Millionen Dollar (rund 1,5 Millionen Euro) hoch dotiertes WM-Match. Der Sieger erhält 60 Prozent der Börse.
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Bis zum 28. Mai sind zwölf Partien und sechs Ruhetage angesetzt. Steht es danach 6:6, fällt die Entscheidung über den WM-Titel am 30. Mai im Tiebreak bei vier Partien mit verkürzter Bedenkzeit.
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Ex-Champion Karpow: Es wird spannend
«Der Unterschied in der Spielstärke zwischen beiden Spielern ist geringer geworden. Gelfand erscheint mir immer noch frisch, er wird hungrig auf den Titel sein. Anand hat vielleicht nicht mehr die Schärfe wie bei früheren WM-Kämpfen», beurteilte Ex-Weltmeister Anatoli Karpow die Chancen der beiden Großmeister.
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Karpow bestritt 1985 einen WM-Zweikampf in Moskau, als er seinem Landsmann Garri Kasparow unterlag. Vom Glanz dieser Zeit und der klangvollen Namen ist nicht mehr viel übrig geblieben.
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Titelverteidiger Anand (42) ist zwar vierfacher Weltmeister, rutschte in der Weltrangliste aber auf Rang vier ab. Ende 2000 eroberte er in einem Knockout-Turnier erstmals die Krone des Weltverbandes FIDE. Seit 2007 sitzt der «Tiger von Madras» wieder auf dem Schachthron.
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Anand gewann das WM-Turnier von Mexiko-Stadt und verteidigte den Titel 2008 in Bonn gegen den Russen Wladimir Kramnik. Im Frühjahr 2010 setzte sich der Bundesligaspieler von Baden-Baden erst nach hartem Kampf gegen den Bulgaren Weselin Topalow durch.
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Gelfand stammt noch aus der sowjetischen Schach-Schule
Herausforderer Gelfand stammt aus Minsk und ist ein Jahr älter als der Champion. Er gilt als einer der letzten berühmten Schüler der sowjetischen Schachschule, seine größten Erfolge liegen aber rund 20 Jahr zurück. 1990 und 1993 entschied er zwei Interzonenturniere für sich.
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Nach einer Zeit der Stagnation triumphierte der seit 1998 in Israel lebende Gelfand im Vorjahr überraschend das Kandidatenturnier in Kasan, wo die Favoriten Lewon Aronjan, Kramnik und Topalow frühzeitig ihre Koffer packen mussten.
Der junge Norweger Magnus Carlsen (21), die Nummer eins der Weltrangliste, hatte am Kandidatenturnier aus Protest gegen das Reglement nicht teilgenommen. Ihm gehört nach Ansicht vieler Experten die Schach-Zukunft.
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Angesichts dieser Konstellation gilt Anand in dem WM-Match als leichter Favorit. Gelfand, die Nummer 20 im Ranking, hält aber dagegen. «Die Chancen sind 50:50», sagte der Herausforderer vor der ersten Partie in der weltbekannten Tretjakow-Galerie.
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Denk-Künstler in der Kunstgalerie
Beide Finalisten haben versprochen, in dem stilvollen Ambiente ihr bestes Schach zu zeigen. «Beide Spieler haben einen unterschiedlichen Stil. Meiner Meinung nach sind zwölf Partien aber zu wenig. Da kann eine einzige Niederlage schon entscheidend sein», sagte Ex-Champion Kramnik etwas skeptisch.
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Vom Austragungsort ist er hingegen restlos begeistert. «Die Tretjakow-Galerie ist ein großartiges Auditorium für Schach. Anand und ich spielten in Bonn auch in einer Kunsthalle. Schach und Kultur gehören zusammen», schwärmte Kramnik.
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Sein Vorschlag für die FIDE: «Warum nicht mal ein WM-Match im Louvre? Dadurch erhielte Schach einen ganz anderen Statuts.»
(Dagobert Kohlmeyer, dpa)
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