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Keine Lust mehr auf den Hamburger Ehrendoktor? Viel Trouble um eine diplomatische Geste. (Foto: Chworostow/.rufo) |
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Freitag, 23.07.2004
Wissenschaft gegen, Wirtschaft für Dr. PutinHamburg. Politikwissenschaftler Professor Michael Greven begründete gegenüber russland-aktuell, warum so viele Hamburger Professoren plötzlich gegen die Ehrendoktorwürde für Putin sind. Die „Integrität der Gesamtpersönlichkeit“ müsse berücksichtigt werden und nicht nur „einzelne Aspekte ihres Handelns“, sagte der Mitinitiator des Protestschreibens.
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Die Universität Hamburg verfügt über 18 Fachbereiche und das Promotionsverfahren ist eine Angelegenheit der Fachbereiche, in diesem Fall Wirtschaftswissenschaften. Der Dekan des Fachbereiches Sozialwissenschaften Professor Greven hatte so erst Ende Juni von dem Vorhaben erfahren. Die Entscheidung war allerdings schon im Februar gefallen. Daraufhin organisierte er den offiziellen Protest gegen die Verleihung. Einige Kollegen hatten schon zuvor diskret beim Universitätspräsidenten Prof. Lüthje Beschwerde eingelegt.
Während die Wissenschaftler sich gegen Dr. Putin sträuben, begrüßt die Handelskammer Hamburg die geplante Zeremonie. Prof. Dr. Hans-Jörg Schmidt-Trenz sagte, es entspreche „bester Hamburger Tradition und den Hamburger Interessen, ausländische Gäste in bester Manier zu empfangen. Das gilt zumal für das Staatsoberhaupt eines Landes, ohne dass es keine deutsche Wiedervereinigung gegeben hätte und dessen marktwirtschaftliche Transformation in erheblicher Weise zum Wachstum und zur Beschäftigung in unserer Stadt beiträgt.“
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Zu einer Demokratie gehöre nach den Worten des Hauptgeschäftsführers der Handelskammer „nämlich auch, dass sich die Unterlegenen dem Willen der Mehrheit beugen und die Entscheidung akzeptieren.“
Möglicherweise ist Putin nach all der Aufregung um seine Person allerdings schon selbst nicht mehr an dem Doktortitel interessiert.
(isla/.rufo)
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