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Marko Milosevic muss seinen verstorbenen Vater beerdigen - was sich als schwieriges Problem erweist (Foto: 1. Kanal)
Marko Milosevic muss seinen verstorbenen Vater beerdigen - was sich als schwieriges Problem erweist (Foto: 1. Kanal)
Dienstag, 14.03.2006

Serbien oder Moskau – Wohin mit Milosevic?

Moskau. Das Tauziehen um die Beerdigung des ehemaligen serbischen Staatschefs Slobodan Milosevic dauert an. Angehörige planen eine Bestattung in Moskau, weil ihnen eine Reise nach Serbien zu riskant erscheint.

Milosevic-Sohn Marko flog am Dienstag aus Moskau in die Niederlande, um den Leichnam seines Vaters in Empfang zu nehmen. Begleitet wurde er von Ärzten des Bakulew-Herzzentrums, die mit einer eigenen Untersuchung der Leiche die Ergebnisse der offiziellen Autopsie überprüfen wollen. Das Kriegsverbrechertribunal hatte sich kurz vor Milosevic’ Tod geweigert, ihn zu einem Krankenhausaufenthalt vorübergehend nach Moskau zu entlassen.

Serbische Fahnder warten auf Milosevic-Witwe


Ob die Beerdigung in Milosevic’ Heimat oder aber in Russland stattfindet, war aber auch am späten Nachmittag noch nicht endgültig klar. Marko Milosevic und seine Mutter Mira Markovic hatten sich zuvor öffentlich für eine Beerdigung in Moskau ausgesprochen, wo beiden seit Jahren leben.

Gegen die Diktatoren-Witwe läuft in Serbien ein Strafverfahren. Auch nach der vorübergehenden Aufhebung des Haftbefehls drohen ihr bei einer Rückkehr Unannehmlichkeiten – etwa die Beschlagnahmung ihres Reisepasses.

Bei Russland-Aktuell
• Milosevic: Letzter Brief in Moskau nicht angekommen (13.03.2006)
• Russland will Kosovo-Serben helfen (22.03.2004)
• Milosevic : Sohn bittet um Begräbnis in Moskau (14.03.2006)
• Russland kann die Autopsie von Milosevic anzweifeln (13.03.2006)
• General Iwaschow nennt Milosevic-Tod politischen Mord (11.03.2006)
In Russland kann sich die Familie des gestürzten serbischen Staatschefs dagegen sicher fühlen. Der Moskauer Oberbürgermeister Juri Luschkow soll am Montag seine Zustimmung zu einem Milosevic-Begräbnis in der russischen Hauptstadt gegeben haben.

In Moskau offiziell als politische Flüchtlinge anerkannt



Sowohl Marko Milosevic als auch seine Mutter wurden von den russischen Behörden offiziell als politische Flüchtlinge anerkannt. Auch in der politischen Elite hatte der vor dem Kriegsverbrecher-Tribunal in Den Haag angeklagte Ex-Staatschef bis zuletzt einflussreiche Freunde – und das nicht nur unter Kommunisten und Nationalisten, die vor der niederländischen und der US-Botschaft gegen den „Mord“ an dem Serbenführer demonstrierten:

Russlands Ex-Premier Jewgeni Primakow etwa bezeichnete Milosevic als einen Mann, der “sein Leben dem Wohl seines Volkes und seines Landes” gewidmet habe. Auch in den staatlichen Medien wurde Milosevic eher als ein Staatsmann, denn als Hauptverantwortlicher für die Kriege im ehemaligen Jugoslawien dargestellt. Die Staatsduma plant für Mittwoch, in einer Erklärung die Auflösung des Jugoslawien-Tribunals zu fordern.

Duma will Auflösung des Kriegsverbrechertribunals fordern


Mit der Kritik an den Umständen des Todes von Slobodan Milosevic verfolge die russische Führung derzeit ganz eigennützige Ziele, spekulierte die Internetzeitung “Eschednewny Journal (EJ)”.

Mit den Mutmaßungen über fehlende medizinische Hilfe für Milosevic solle das Kriegsverbrecher-Tribunal insgesamt diskreditiert werden. „Denn man könnte sich durchaus vorstellen, dass die internationale Gemeinschaft es einmal für notwendig halten wird, ein Tribunal einzurichten, dass die Verbrechen der russischen Armee in Tschetschenien und im ganzen Nordkaukasus aufarbeitet“, heißt es in dem Kommentar.

(kp/.rufo)


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Warum tankt der gute Mann in Schräglage? Weil er aus Polen kommt und im russischen Gebiet Kaliningrad das Benzin nur halb so viel kostet wie daheim. So passen noch ein paar Liter mehr in den Tank. Mit der Einführung des visafreien kleinen Grenzverkehrs im Juni wird der Sprit-Tourismus im ehemaligen Ostpreußen noch deutlich zunehmen. (Topfoto: Plath/.rufo)




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