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Gleichermaßen hilflos - KFOR-Soldaten und serbische Zivilisten (Foto: newsru.com) |
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Montag, 22.03.2004
Russland will Kosovo-Serben helfenMoskau. Russland bereitet eine großangelegte Hilfsaktion für die Opfer antiserbischer Ausschreitungen im Kosovo vor. Das Verteidigungsministerium stellte Notunterkünfte und Decken für 10.000 Vertriebene bereit, die sofort auf den Balkan geflogen werden können, sobald die serbische Führung den Plänen zustimmt. Katastrophenschutz-Minister Sergej Schoigu flog am Montag nach Belgrad, um die Hilfsoperation zu koordinieren.
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Kreml-Chef Wladimir Putin hatte zuvor erklärt, dass Russland der Krise auf dem Balkan nicht tatenlos zusehen könne. Das russische Außenministerium ließ eine Erklärung verbreiten, in der unterstrichen wird, dass ein bloßes Aufstocken des Nato-Kontingents keine ausreichende Antwort auf die antiserbische Gewalt in der Provinz sei. Mit harten Maßnahmen müssten die Zivilbevölkerung geschützt und die politischen Führer der Kosovo-Albaner gezwungen werden, sich an alle Forderungen des UN-Sicherheitsrates zu halten.
Auch der russisch-orthodoxe Patriarch Alexi II. hat am Freitag die gewalttätigen Ausschreitungen im Kosovo verurteilt. Der neue Konflikt drohe mit der vollständigen Vertreibung der letzten Serben aus dem Kosovo zu enden, heißt es in einer vom Moskauer Patriarchat verbreiteten Erklärung. Wenn es für Serben nicht mehr möglich sei, in der Provinz zu leben, könne die gesamte internationale Friedensmission im Kosovo als gescheitert betracht werden. Alexij rief beide Konfliktparteien dazu auf, keine Rachakte zuzulassen.
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Bereits zu Zeiten der jugoslawischen Erbfolgekriege war Moskau der wichtigste Verbündete des Regimes von Slobodan Milosevic. Der Nato-Überfall auf Jugoslawien hatte Russland und den Westen 1999 in die Nähe eines neuen Kalten Krieges gebracht. Der Sturz des autoritären Machthabers Milosevic und dessen Auslieferung an das Haager Jugoslawien-Tribunal wurde von russischer Seite äußerst zurückhaltend aufgenommen worden.
(kp/.rufo/epd)
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