Freitag, 25.11.2011
Minsk bekommt billiges Gas und Gazprom die PipelinesMoskau. Weißrussland wird in Zukunft russisches Erdgas deutlich billiger erhalten als alle anderen Staaten und ab 2014 sogar zum russischen Inlandspreis. Dafür wird Gazprom aber alleiniger Eigentümer des dortigen Pipeline-Netzes.
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Bei einem mittleren Preis von gegenwärtig 400 Dollar für Europa wird Weißrussland im nächsten Quartal nur noch 164 Dollar pro 1000 Kubikmeter bezahlen, erklärte Russlands Premier Wladimir Putin.
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Die Wirtschaft des Nachbarlandes spare auf diese Weise 2 Mrd. Dollar, so Putin. Und ab 2014 werde der Gaspreis für das Nachbarland auf dem gleichen Niveau liegen wie für russische Verbraucher.
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Allerdings musste das Minsker Regime von Alexander Lukaschenko für das seit Jahren erbetene russische Entgegenkommen auch einen hohen Preis bezahlen: Auf einer Sitzung des Obersten Staatsrates des sog. Unionsstaates beider Länder wurde heute auch die Übertragung der zweiten Hälfte der Aktien am Gasleitungsnetz von Beltransgas an die russische Gazprom dingfest gemacht.
Gazprom kann damit auf der weißrussischen Route in Zukunft Erdgas durch eigene Leitungen bis in die EU befördern. Unter alle Gaskriege der Vergangenheit sei damit ein dicker Punkt gesetzt, erklärte Russlands Energieminister Sergej Schmatko.
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Minsk hat damit die Hoheit über sein Gasleitungsnetz an Russland abgetreten. Ein vergleichbares Geschäft würde Russland auch gerne mit der für den Erdgastransit noch wichtigeren Ukraine abschließen, doch verweigert sich Kiew - bei allen Wünschen nach einem Vorzugspreis für Erdgas - bisher einem solchen Handel.
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Weißrussland bekam von Russland zudem wegen seiner schwierigen Wirtschaftslage auch noch Schulden gestundet: Das Land hatte zuletzt nur noch 244 Dollar für 1.000 Kubikmeter Erdgas bezahlt, obwohl der vertragsmäßige Preis eigentlich gegenwärtig bei 279 Dollar liegt.
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Diese "historische" Einigung auf dem Gassektor dürfte Weißrussland in Zukunft noch deutlich enger an Russland anbinden.
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