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Deripaska und sein RusAl stecken in großen Schwierigkeiten. (Foto: AP)
Deripaska und sein RusAl stecken in großen Schwierigkeiten. (Foto: AP)
Dienstag, 29.11.2011

Deripaska: Druck aus Ural, Fernost, Ukraine und Nigeria

Moskau. Der Aluminium-Oligarch Oleg Deripaska bleibt weiter auf der Verliererstraße. In der Ukraine und Nigeria sollen seine Werke verstaatlicht werden. Aus dem Ural bekommt sogar Präsident Medwedew eine Beschwerde über ihn.

Bei einem Treffen in Moskau hat Alexander Mischarin, der Gouverneur des Gebiets Swerdlowsk im Ural, einen Brief an den russischen Präsidenten Dmitri Medwedew übergeben. Mischarin bittet den Präsidenten, einen Plan zur Rettung der Aluminium-Hütte in der Region auszuarbeiten. Deripaskas Unternehmen seien in der Verlustzone, weil die Strompreise gestiegen seien - und weil sich der Konzern zu wenig um sie kümmere.

Wirtschaftlich unrentabel


Im Besonderen geht es um die Aluminium-Hütte in Bogoslowsk (BAS). Mitte November sei dort mit der Abschaltung von Produktionsöfen begonnen worden; das Werk habe 2011 einen Verlust von 180 Millionen Rubel (4,3 Millionen Euro) eingefahren.

RusAl schiebt die Einschränkung der Produktion auf die viel zu hohen Strompreise. In einer Erklärung an das Internetportal Gaseta.ru heißt es: „Die Produktion von Aluminium und seinen Legierungen ist in Bogoslowsk wirtschaftlich unrentabel geworden.“ Man werde aber weiter dort engagiert bleiben.

Bei Russland-Aktuell
• Deripaska: Oligarchen rein wie ein weißes Blatt Papier (18.11.2011)
• NorNickel-Streit: Deripaska verliert weitere Verfahren (14.11.2011)
• Oligarchen kämpfen international um Milliarden (02.11.2011)
• Deripaska wird FBI-Informant, um US-Visum zu bekommen (31.10.2011)
• Forbes: Aluminiumbaron Deripaska ständig nur auf Pump (10.10.2011)

Arbeiter in Fernost begehren auf


Medwedew hatte bereits Mitte November eine Beschwerde über Deripaska-Unternehmen bekommen, und zwar aus dem Gebiet Chabarowsk in Fernost. Arbeiter des Vanino-Frachthafens hatten darum gebeten, die Einsetzung eines neuen Direktors und die geplante Kürzung von Arbeitsplätzen zu verhindern.

Als Initiator der Kürzungen und Personaländerungen nannten sie das Unternehmen Soleggiato Investments, das 21 Prozent der Hafen-Aktien hält und zur Deripaska-Gruppe gehört.

Leere Versprechungen in Ukraine, Nigeria und auch zu Hause in Russland


Ärger hat Aluminium-Zar Deripaska auch im Ausland. In der Ukraine könnte er das Aluminium-Kombinat von Saporoschje (SAlK) verlieren. Die Oberstaatsanwaltschaft betreibt zurzeit seine Rückführung in den Staatsbesitz. Der Grund: Deripaska habe die Vertragsbedingung nicht erfüllt, die Kreditschulden des Werks zu tilgen. Dabei handelt es sich um 76 Millionen Dollar.

Bei Russland-Aktuell
• Gesundschrumpfen: 20 Städte in Russland überflüssig (28.10.2009)
• Das Signal von Petersburg: Sozialer Protest lohnt sich (08.06.2009)
Auch in Nigeria droht die Annullierung der Privatisierung einer Aluminiumhütte. Dort hatte Deripaskas RusAl 2007 versprochen, 77,5 Prozent der Aktien der Aluminium Smelter Company of Nigeria (ALSCON) für 250 Millionen Dollar zu kaufen. In Wirklichkeit soll er nur 130 Millionen gezahlt haben. Außerdem stehen Bestechungsvorwürfe im Raum.

Nicht eingehaltene Versprechungen werden Deripaska inzwischen immer öfter vorgeworfen. So hatte er in Russland zum Beispiel Investitionen in die Alu-Hütte im sibirischen Krasnojarsk, die Roterde-Produktion im nordwestrussischen Pikalowo und das Zementwerk im mittelrussischen Uglowka angekündigt. An allen drei Standpunkten ist aber bisher so gut wie nichts passiert.



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