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Dmitri Kosak gilt als heißester Kandidat auf den Gouverneursposten in St. Petersburg (Foto: TV)
Dmitri Kosak gilt als heißester Kandidat auf den Gouverneursposten in St. Petersburg (Foto: TV)
Donnerstag, 11.08.2011

Kosak soll neuer Gouverneur in St. Petersburg werden

St. Petersburg. Nach dem beschlossenen Abgang von Valentina Matwijenko als Gouverneur sucht die Kremlpartei „Einiges Russland“ nach einem geeigneten Nachfolger, um ihr Image aufzupolieren. Als heißester Kandidat gilt ein enger Vertrauter Putins – und Medwedews.

Valentina Matwijenko hinterlässt nach ihrem Abgang aus St. Petersburg einen Scherbenhaufen: Das Vertrauen der Bürger in die Stadtverwaltung ist nach zahlreichen Skandalen, Pleiten, Pech und Pannen gering, das Rating der Partei „Einiges Russland“ noch niedriger. Viele Politologen sehen darin den Grund für die „Abschiebung“ der Gouverneurin auf den Posten des Föderationsratschefs.

Glaubhafter und charismatischer Kandidat gesucht


Doch vor den Duma-Wahlen im Dezember muss ein neuer Gouverneur präsentiert werden, der glaubhaft einerseits Kompetenz in Fragen der Stadtverwaltung aufweist, andererseits aber nicht in den Filz der Matwijenko-Clique verwickelt ist.

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• Matwijenko: Oberhaus „Verbannungsort für Verlierer“ (30.06.2011)
• Matwijenko: weggelobt, um Einiges Russland zu retten? (27.06.2011)
Dmitri Kosak weist die besten Voraussetzungen für den Posten auf: Der Vize-Premier wurde zwar in der Ukraine geboren, stammt aber aus der Petersburger Connection im Kreml. In den 90er Jahren war er gemeinsam mit Wladimir Putin in der Petersburger Stadtverwaltung aktiv. Erfahrung bei der Administrierung der Newa-Metropole bringt er also mit.

Zudem hat er gemeinsam mit Dmitri Medwedew die Juristische Fakultät in St. Petersburg – ohnehin praktisch die Kaderschmiede für Kremlmitarbeiter neben dem Geheimdienst - besucht. Kosak hat den Abschluss zwei Jahre vor Medwedew gemacht.

Feuerwehrmann für die schwersten Aufgaben


Sowohl als Jurist, als auch als Krisenmanager sind Kosaks Fähigkeiten im Kreml geschätzt. Die noch zu Beginn der Putin-Ära auf den Weg gebrachte Justizreform soll aus der Feder Kosaks stammen. In den vergangenen Jahren musste sich der Vize-Premier des öfteren als Feuerwehrmann bewähren:

So war er jahrelang als Generalgouverneur für die Krisenregion Südrussland mit dem Konfliktherd Nordkaukasus (inzwischen ist der Nordkaukasus ein eigenständiges Generalgouvernement) zuständig. Nachdem Russland den Zuschlag für die Olympischen Winterspiele in Sotschi 2014 bekommen hat, leitet er die Vorbereitungen auf das Milliardenprojekt.

Olympiavorbereitungen laufen noch


Dies ist nach Ansicht von Politologen auch das größte Hindernis bei seiner Versetzung nach St. Petersburg. Die Arbeiten sind noch nicht abgeschlossen. Man werde ihm nicht erlauben, die Brocken dort einfach so hinzuwerfen, zitiert die Tageszeitung „Kommersant“ einen Informanten aus dem Kreml.

Antrittsbesuch in St. Petersburg


Und dennoch will die Zeitung von anderer Stelle (aus dem Smolny) erfahren haben, dass eben jener Kosak Matwijenko beerben soll. Kosak selbst ist dieser Tage übrigens bereits vor Ort. Zusammen mit Regionalminister Viktor Bassargin und Matwijenko wird er u.a. ein Teilstück der Petersburger Ringautobahn übergeben.

Noch in Moskau hatte Kosak zuletzt die Petersburger Stadtverwaltung arg unter Beschuss genommen. Vor allem die mangelhafte Vorbereitung der Stadtverwaltung auf den Winter nannte er „katastrophal“. Sollte es in diesem Jahr nicht besser werden, so werden die verantwortlichen Beamten dafür büßen, drohte er schon mal an. Möglicherweise darf dies bereits als seine Antrittsrede für den Posten des Gouverneurs von St. Petersburg gewertet werden.



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