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Orden und Glückwunsch-Schreiben: Diese Art der sozialen Unterstützung von Senioren kommt den Staat am billigsten. (Foto: 1. Kanal/newsru.com) |
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Dienstag, 26.10.2010
Omsk: 80 Kopeken für Rentner als UnterstützungOmsk. Wenn der Amtsschimmel widerlich wiehert: Ein Rentner in Sibirien hat keine Mühen und Kosten gescheut, seinem Gebietsgouverneur eine Sozialleistung zurückzuschicken, die er erhalten hatte. Sie betrug 5,65 Rubel.
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Apropos Aufregung über 5 Euro mehr für deutsche Hartz-IV-Empfänger: In Russland kann die Großzügigkeit des Staates noch um ein Vielfaches geringer ausfallen - bei umso höheren Verwaltungskosten.
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Der Veteran der Arbeit Vitali Fedotow lebt von einer kleinen Rente in Höhe von 7.000 Rubel (165 Euro) in einem abgelegenen ehemaligen Kolchos im Gebiet Omsk. Zusätzliche Sozialleistungen sind da hoch willkommen aber die Auszahlung von 5,65 Rubel (0,13 Euro) materieller Unterstützung seitens der Gebietsregierung ließ bei ihm die Wut überkochen.
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Zusammen mit einem bösen Brief schickte er den Betrag in Münzen an Gouverneur Leonid Poleschajew zurück. Er möge ihn doch zur Mehrung seines persönlichen Wohlstands oder seiner bröckelnden politischen Reputation verwenden, schrieb der Pensionär.
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Geldrücksendung mit Hindernissen
Leider wurde der für 64,55 Rubel aufgegebene Brief von der Post an den Absender zurück geschickt, da es in Russland verboten ist, Bargeld zu verschicken. Daraufhin veranlasste Fedotow für 53,70 Rubel eine elektronische Überweisung des Pfennigbetrags an den Gouverneur.
Wie die Nowaja Gaseta berichtet, erhielten auch andere Rentner im Dorf diesen Unterstützungsbetrag ausbezahlt. In einem Nachbardorf wurden gegen Unterschrift von der Post sogar nur 80 Kopeken (etwa 2 Euro-Cent) an die Empfänger ausbezahlt. Eine Begründung für den Geldsegen gab es dabei nicht.
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Kopeken als Kompensation für gestrichene Sozialzuschüsse
Nach Angaben eines regionalen Abgeordneten handelt es sich bei den Pfennigbeträgen vermutlich um eine Kompensation für zu Jahresbeginn abgeschaffte Vergünstigungen für Rentner zum Erwerb von Brennholz und der Bezahlung von Wohn-Nebenkosten. Dies hätte die Betroffenen aber ein Tausendfaches der nun ausgeschütteten Sozialhilfe gekostet.
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Auch die Anweisung und Zustellung der Mikro-Geldanweisungen in die zum Teil nicht über befestigte Straßen erreichbaren Orte muss das Gebiets-Budget nach seinen Kalkulationen mindestens 300 Rubel pro Vorgang gekostet haben.
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Fazit: Hätte man die sozialen Subventionen belassen wie sie waren, wäre es für Empfänger wie den Staat um ein Vielfaches günstiger gekommen und den Postbediensteten wäre es erspart geblieben, sich mit den Kopeken im Gepäck mühsam in die abgelegenen Dörfer durchzukämpfen.
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(Topfoto: Archiv/.rufo)
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