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Wer steht höher, wer steht vorne? Putin und Medwedew bei der Amtsübergabe 2008 (Foto: Archiv/.rufo) |
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Freitag, 29.10.2010
Medwedew holt in Popularitäts-Umfragen zu Putin aufMoskau. Präsident Medwedew hat in den letzten Monaten in den Augen der russischen Bevölkerung deutlich an Popularität gewonnen und steht dem starken Mann Putin kaum noch nach.
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Wenn jetzt Präsidentenwahlen mit freier Kandidatenwahl wären, würden 24 Prozent der Bürger für Wladimir Putin und 21 Prozent für Dmitri Medwedew stimmen, so eine aktuelle Umfrage des als unabhängig geltenden Levada-Institutes. Bislang lag der Abstand zwischen den beiden Politikern in der Tandem-Staatsspitze immer im Bereich von neun bis elf Prozent.
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Noch enger rangieren Putin und Medwedew bei der die beiden Frage, ob man ihre aktuelles Tun grundsätzlich befürwortet oder ablehnt: Putin kommt hier auf 77 Prozent, Medwedew liegt dicht auf mit 76 Prozent. Noch im September hatte Medwedew bei 73 Prozent gelegen, Putins Rating war ebenfalls bei 77 Prozent. Vor einem Jahr hatte Putin hier meist einen Vorsprung von fünf bis sechs Prozent.
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Medwedew punktete mit Luschkow-Rauswurf
Nach von der Zeitung Wedomosti befragten Experten hat Medwedew in der letzten Zeit mehr Informationsanlässe als Putin geliefert, die Aufmerksamkeit auf sein Handeln gelenkt hätten. Dazu gehört vor allem die Entlassung des Moskauer Bürgermeisters Juri Luschkow bei der Putin zumindest in der Öffentlichkeit eine passive Rolle gespielt hat.
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Ebenfalls geholfen haben Medwedew wohl dessen demonstrative Preiskontrollen in Lebensmittelgeschäften in regionalen Großstädten. Zunächst erntete er damit zwar einigen Spott, da ihm in Saratow von den lokalen Behörden offenbar ein Supermarkt mit Potemkinschen Preisschildern präsentiert worden war während alle anderen Geschäfte mit den realen Tarifen an diesem Tag zugemacht hatten.
Weitere Popularitätsbringer dürften der Stopp der Bauarbeiten im Chimki-Wald, aber auch nette PR-Ideen wie Medwedews abendliches Treffen mit russischen Rockmusik-Größen gewesen sein.
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Durchhänger während der Waldbrände
Anfang August, als die russische Staatsmacht den Waldbränden und der Hitzewelle recht hilflos gegenüberstand, hatte das Tandem prompt ein Popularitätstief: Damals vertrauten Medwedew nur 52 Prozent und Putin 61 Prozent.
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Medwedew kam zugute, dass seither Russland von schweren Krisen. Terrorakten und Erschütterungen verschont blieb. In solchen Phasen beginnt sich die Bevölkerung gleich nach der harten Hand an der Staatspitze zu sehnen verkörpert durch Putin. Herrscht jedoch Stabilität, imponiert eher Medwedews ruhiger, abwägender Führungsstil.
Gegenwärtig sagen 51 Prozent, dass Russland einen Präsidenten braucht, der den Staat mit harter Hand führt. 39 Prozent wünschen sich einen Staats-Chef, der in Gesprächen mit allen Kräften Kompromisse finden kann.
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Medwedew: Karriere vom Lückenbüßer zum Langzeitpräsidenten?
Medwedews hohes Rating verbessert dessen Chancen, dass er (und nicht Putin) es sein wird, der 2012 seitens der Führungsriege im Lande für die nächste Amtszeit als Präsident nominiert wird dann schon für sechs Jahre.
Putin mag zwar auch weiterhin der Mächtigere, Einflussreichere und auch geringfügig Populärere der Tandem-Crew sein aber zu den Grundprinzipien seines Herrschaftsmusters gehört ja auch, scharfe Veränderungen zu vermeiden.
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Insofern ist es nicht unwahrscheinlich, dass das Tandem in der momentanen Besetzung noch in eine zweite Runde geht. Oder, eine ganz gewagte Prognose, dass sich Putin dann mit der Zeit sogar aus dem politischen Tagesgeschäft ganz zurückzieht.
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Wer schon immer mal ein paar Runden mit den Schlittschuhen auf dem Roten Platz drehen wollte, der sollte sich langsam beeilen. Die Eisbahn vor atemberaubender Kulisse ist nur noch bis zum 5. März geöffnet.
(Topfoto: Siegmund/.rufo)
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