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Für Zenit fast ein Heimspiel - 8.000 Anhänger waren in Rostow dabei. (Foto: sovsport.ru) |
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Montag, 17.05.2010
Fußball: Zenit holt den Landespokal, jetzt ist PauseRostow. Am Sonntag hat der FC Zenit St. Petersburg, wie erwartet, den russischen Landespokal gewonnen. In Rostow am Don siegten die Petersburger mit 1:0. Die russische Premierliga geht nach dem Wochenende in die WM-Pause.
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Gezweifelt hatte keiner am Sieg der Petersburger Kicker, denn Sibir ist auf allen Ebenen eindeutig schwächer als die Mannschaft des italienischen Coachs Luciano Spalletti. Im Gegenteil: Viele sind sicher enttäuscht über das sehr knappe Ergebnis.
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Es fehlt die letzte Konsequenz...
Zenit betätigte sich wieder einmal als Verschleuderer hundertprozentiger Torchancen. Gefühlt hätte es zum Schluss 5:1 heißen können, aber das einzige, was Zenit im Tor unterbrachte, war ein Elfmeter in der 60. Minute nach einem Handspiel eines Gegners.
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Kurz vor Schluss wäre Sibir fast zum (unverdienten) Ausgleich gekommen, aber Lombaerts rettete auf der Linie, bevor Keeper Malafejew sich die Kugel sichern konnte.
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...und die Pokal-Stimmung
Im Vorfeld hatten alle die Entscheidung gelobt, das Pokalendspiel in Rostow auszutragen, im Sinne: Der Fußball in den Regionen soll durch solche Spiele einen Anreiz zur Entwicklung bekommen.
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Sicher löblich, diese Initiative, aber für die Fans beider Finalteilnehmer bedeutete sie lange und beschwerliche Wege. Während die Petersburger Anhänger dennoch mit ca. 8.000 Supportern anreisten, fanden nur wenige Sibir-Unterstützer den Weg in den russischen Süden.
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Und: Das eh kleine Stadion in Rostow mit seinen 15.840 Plätzen war nicht einmal voll besetzt. Wer am Tag davor das Pokalfinale in Berlin gesehen hat, musste herbe enttäuscht sein in Rostow war es auf dem Platz und auf den Rängen eher ein Langweiler, der da geboten wurde.
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Tabellenletzter spielt Europaliga - eine Schande!
Dahinter steckt ein tiefes Problem: In Russland wird der Landespokal immer noch als zweitrangiger Wettbewerb angesehen. Nicht selten schicken die Top-Vereine ihre B-Mannschaften in den Wettbewerb und sind nicht sonderlich traurig, wenn sie früh ausscheiden und damit Energie für die Meisterschaft sparen.
In dieser Saison zeigte sich überdeutlich, wie die großen Clubs den Pokal unterschätzen - bereits im Achtelfinale schieden die meisten Premierligisten aus.
Zenit kam dies zurecht, denn der Weg ins Finale war so leicht wie lange nicht mehr. Die Kehrseite davon ist aber: Der Tabellenletzte und Aufsteiger Sibir wird Russland in der Europaliga vertreten und hat da eigentlich nur Chancen auf ein ganz schnelles Ausscheiden.
Russische Fußballexperten reden schon von "einer Schande für den russischen Fußball". Um diese zu umschiffen, müsste das Prestige des Pokals angehoben werden. Die Frage ist: Wie ist das zu bewerkstelligen?
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Eine kaputte Trophäe
Parallel zum Pokalfinale trug die russische Premierliga ihren 11. Spieltag aus und hat sich damit bis zum 8. Juli in die WM-Pause verabschiedet. Die gestrigen Pokalfinalgegner nehmen übrigens in der Tabelle entgegen gesetzte Positionen ein Zenit ganz oben, Sibir ganz unten. Die aktuelle Tabelle ist hier zu finden.
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Und zum Schluss: Die Zenitler hatten den begehrten Pokal, den sie zum dritten Mal in ihrer Geschichte gewannen (nach 1944 und 1999) schon kaputt gemacht, bevor sie zuhause ankamen. Als sie in Petersburg aus dem Flugzeug stiegen, fehlte der Trophäe der Untersatz. Der hatte sich beim Feiern vom Rumpf getrennt.
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Der Pokal muss also erst einmal in die Reparatur, bevor er den Fans präsentiert werden kann. Apropos Fans: Etwa 300 von ihnen empfingen die Mannschaft am Sonntagabend am Flughafen Pulkowo. Kein Vergleich zu den Feiern vor elf Jahren, als die ganze Stadt auf den Beinen gewesen war, um ihre Helden zu feiern.
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(Topfoto: Archiv/.rufo)
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