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Rote Fahnen mit Lenin und Stalin - die Moskauer Kommunisten feiern den 1. Mai. (Foto: newsru.com) |
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Dienstag, 04.05.2010
1. Mai in Russland: 2 Mio. Demonstranten und TerroraktMoskau/Naltschik. Am Tag der Arbeit am 1. Mai waren in Russland an die zwei Millionen Menschen auf den Straßen. Es gab Verhaftungen; Plakate wurden konfisziert. In Naltschik ging eine Bombe beim Pferderennen hoch.
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Die offizielle Maiveranstaltung der Kreml-Partei Einiges Russland gemeinsam mit dem Verband der unabhängigen Gewerkschaften Russlands rief die meisten Demonstranten auf den Plan nach offiziellen Angaben der Moskauer Miliz gingen in der Kolonne 20.000 Personen mit.
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Sie zog mit einem Transparent mit der Aufschrift Für die Einhaltung der Rechte der Werktätigen vom Weißrussischen Bahnhof bis zum Bürgermeisteramt, wo sie von Moskaus Stadtoberhaupt Juri Luschkow begrüßt wurde, schreibt am Dienstag der Kommersant.
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Alle Oppositionsparteien auf der Straße
Ein Teilnehmer des Marsches enthüllte dann auch das Geheimnis, warum so viele Leute in dem Zug waren: Anscheinend kriegte jeder Teilnehmer von den Gewerkschaften 500 Rubel Aktivistengeld.
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Alle Veranstaltungen der Opposition waren in diesem Jahr sanktioniert. Aber obwohl die Moskauer Innenbehörde erklärte, alle Aktionen seien praktisch ohne Störungen verlaufen, kam es doch zu Verhaftungen und zum Einkassieren unliebsamer Plakate.
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Kommunisten mit Lenin und Stalin
Unterwegs waren am 1. Mai in Moskau auch die Kommunisten, die kleine Kreml-Partei Partei Gerechtes Russland und die Liberaldemokraten. Die Kommunisten zogen mit Lenin- und Stalin-Porträts und jeder Menge roter Fahnen durch die Stadt.
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LDPR-Chef Wladimir Schirinowski erklärte den 1. Mai zum Tag der internationalen Solidarität gegen die Korruption und Sergej Mironow, Führer von Gerechtes Russland, rezitierte von einer improvisierten Bühne Gedichte von Majakowski.
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Putins Bruderkuss war fehl am Platze
Selbst die verbotenen Nationalbolschewisten durften sich blicken lassen etwa 50 Personen skandierten vor dem Gebäude der Staatsduma Losungen wie Es gibt sie, diese Partei! und Unser Name ist Eduard Limonow!
Die Oppositionsbewegung Solidarität büßte dagegen ihr Plakat ein, auf dem sich Wladimir Putin und Sowjetführer Leonid Breschnew im Bruderkuss umarmen eine Reminiszenz an das berühmte Graffiti auf der Berliner Mauer, auf dem Breschnew und Honecker sich in inniger sozialistischer Verbundenheit auf den Mund küssen.
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104-Jähriger stirbt bei Anschlag im Hippodrom in Naltschik
Überschattet wurden die Maifeiertage in Russland von einem Anschlag im Hippodrom von Naltschik im Süden Russlands. Dort explodierte am 1. Mai bei einem Pferderennen ein Sprengsatz 30 Menschen wurden verletzt, ein 104 Jahre alter Mann erlag seinen Verletzungen im Krankenhaus.
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Möglicherweise war die Bombe gegen den Präsidenten der Teilrepublik Kabardino-Balkarien, Arsen Kanokow, gerichtet. Er wollte das Pferderennen ursprünglich besuchen, wurde aber bei anderen Feiern aufgehalten.
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