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Nachtrag zu meinem Kommentar zu "Zwei Frauenmorde in Kasan mit Pussy-Riot-Losung"
Der gestern gepostete Beitrag resultierte aus aktuellen Entwicklung. Ich bin schon der Meinung, dass schon eine Strafe in Höhe der bisherigen Untersuchungshaft mehr als genug wäre.
Es wäre schon wünschenswert, wenn die drei Frauen (auch ohne eigenen Antrag) begnadigt würden oder das Urteil aufgehoben würde.
Das würde sicher auch die Lage insgesamt entspannen.
Thomas 30.08.2012 - 17:22
Zwei Frauenmorde in Kasan mit Pussy-Riot-Losung
Jetzt reichts!
Wenn jetzt wirklich schwere Straftaten in Namen des Sympathisantentums für Pussy Riot begangen werden, kann das für keinen von Interesse sein.
Nicht im Interesse der Staatsmacht, die, trotz allem, für die öffentliche Sicherheit und Ordnung zu sorgen hat, noch im Interesse von Pussy Riot, insbesondere der drei inhaftierten Frauen, dass ihr(e) Name(n) damit in Verbindung gebracht wird.
Unabhängig, wie man zu dem Ganzen steht, ist es Zeit für Verhandlungen und Absprachen.
Wie könnten die aussehen:
Die drei inhaftierten Frauen geben zu, dass sie sich gegenüber der Kirche, nicht als Institution, sondern als Gemeinschaft der Gläubigen, schuldig gemacht haben, indem sie deren Gefühle verletzt haben. Das haben sie jawohl auch schon eingesehen, sie haben sich ja entsprechen entschuldig.
Sie akzeptieren (nicht sofort aufschreien) als Sühne dafür eine körperliche Bestrafung (Rohrstock o.ä.), die Staatsanwaltschaft verzichtet auf jede weitere strafrechtliche Verfolgung und lässt die drei sofort frei. Könnte auch ein Angebot an die zwei geflüchteten Mitglieder von Pussy Riot sein, um das ganze abzuschließen.
Das wird nicht im Strafgesetzbuch stehen und viele werden jetzt unmenschlich rufen, aber statt Straflager und wenn es einvernehmlich geschieht, halte ich das zumindest für legitim. Dann sollten auch die Menschenrechtler sich kurz bedeckt halten. Es muss natürlich gewährleistet sein, dass keine bleibenden körperlichen Schäden zurückbleiben. Und die drei Frauen halte ich für stark und selbstbewusst genug, sich darauf einzulassen.
Als weitere Möglichkeit sehe ich, die drei Frauen akzeptieren das Strafmaß von der Höhe her, die Staatsanwaltschaft akzeptiert die Verbüßung im offenen Vollzug, d.h. Einschluss nur über Nacht in einem wohnungsnahen normalen Gefängnis. Damit ist u.a. auch gewährleistet, dass sie sich um ihre Kinder kümmern können.
Bleibt auch noch, woran man in Deutschland vermutlich zuerst denken würde, die Ableistung von Sozialstunden, das wäre aber wahrscheinlicht das größte Entgegenkommen seitens der Staatsanwaltschaft.
Letztendlich wäre auch noch die Aussetzung der Strafe zur Bewährung, aber gerade im Interesse der Frauen halte ich das für die schlechteste Möglichkeit, wenn immer zu befürchten ist, dass bei jedem kleinsten weiteren Vergehen die Bewährung widerrufen wird.
Ob das Berufungsverfahren weitergeführt wird, um ggf. noch tatsächlich eine Schuld festzustellen oder eben nicht und das Strafmass zu beeinflussen (das erste könnte man solange aussetzen), steht auf einem anderen Blatt, allerdings würde ich es in der Situation eher für kontraproduktiv halten. Die Hauptsache ist, dass der Hauptgrund für die öffentlichen Proteste schnell verschwindet, nach einer Absprache sollte Pussy Riot und insbesondere die drei Frauen dazu aufrufen, die Sympathiebekundungen in der bisherigen Form einzustellen.
Ich bin zwar nur ein normaler Bürger und werde nicht viel Gewicht haben, trotzdem bitte ich Sie, den Text an die beiden Prozessparteien weiterzuleiten, ggf. vorher zu übersetzen.
Grüße
Thomas
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