Mittwoch, 04.07.2007
Twer führt Religionsunterricht als Pflichtfach einMoskau. Als vierte russische Region führt das Gebiet Twer das Pflichtfach Grundlagen der orthodoxen Kultur an den Schulen ein. Ab September wird es zunächst in der zweiten und fünften Klasse unterrichtet. Später soll der Religionsunterricht dann ausgeweitet werden.
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Gouverneur Dmitri Selenin rechnet nicht mit Protesten gegen das neue Schulfach, versprach aber, für Andersgläubige Alternativkurse anzubieten, berichtete die Tageszeitung Wremja Nowostej.
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Die russisch-orthodoxe Kirche begrüßte die Entscheidung des Twerer Gouverneurs. Befürchtungen, dass es nicht genug Lehrer für das Fach gebe, wies der stellvertretende Leiter des kirchlichen Außenamtes, Wsewolod Tschaplin, zurück. In der Twerer Universität gibt es eine Theologiefakultät, die unter anderem auch Lehrer ausbildet, erklärte Tschaplin.
Zudem bilde die Kirche selbst ebenfalls Lehrpersonal für den Religionsunterricht aus. Gesellschaftliche Konflikte wegen der Einführung des Religionsfachs befürchtet die Kirche nicht.
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Schon vor einem Jahr wurde in den Regionen Belgorod, Kaluga und Brjansk der Religionsunterricht als Pflichtfach eingeführt. Dies führte zu teilweise scharfen Protesten von Kirchenkritikern, aber auch von Seiten der starken islamischen Minderheit in Russland.
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Vorsorglich versprach der Twerer Gouverneur daher Alternativen zur orthodoxen Religionskunde. Für Kinder, die einer anderen Religion angehören, werden alle Möglichkeiten alternativer Kurse geschaffen, um z.B. die Grundlagen der muslimischen Kultur zu lernen, erklärte Selenin. Unklar ist freilich noch, wie diese Kurse organisiert werden sollen.
(ab/epd)
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