Samstag, 09.08.2008
Kämpfe in und um Zchinwali wieder aufgeflammtZchinwali. In und um die südossetische Hauptstadt Zchinwali ist es zu neuen heftigen Kämpfen zwischen georgischen und südossetischen sowie russischen Einheiten gekommen.
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Einige georgische Panzer sollen heute die Frontlinie durchbrochen haben und nach Zchinwali eingedrungen sein, berichtet Itar-Tass. Hinter den Panzern sei Infanterie nachgerückt.
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Der südossetische Präsident Eduard Kokoity bestätigte im russischen Fernsehen, dass es zu einem georgischen Gegenangriff gekommen sei. Er sei aber zurückgeschlagen worden. Zehn Panzer der Georgier seien vernichtet worden, hieß es.
Bewohner der Stadt berichteten, dass der Beschuss fast dauernd anhalte. Am Stadtrand sei wenig davon zu spüren, dass die Stadt angeblich unter Kontrolle der Osseten und Russen stünde.
Flüchtlinge berichten, dass georgische Soldaten auf Flüchtlinge geschossen und Handgranaten in Keller geworfen hätten, in denen sich Zivilisten mit Kindern versteckt hätten. Viele Menschen können die Stadt wegen der anhaltenden Kämpfe aber nicht verlassen. Besonders schlimm sei der Mangel an Wasser und Lebensmitteln.
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Der russische Botschafter in Tiflis sprach von 2.000 Toten, die der Krieg in Südossetien bereits gefordert habe.
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Abchasen rücken auf das Kodori-Tal vor
Einheiten Abchasiens, der anderen international nicht anerkannten Republik auf georgischem Gebiet, begannen eine Militäroperation gegen das seit einigen Jahren von Georgiern gehaltene obere Kodori-Tal auf dem Gebiet Abchasiens. Dabei wurde auch die Luftwaffe und Artillerie eingesetzt. Nach abchasischen Angaben will man damit georgische Truppen binden.
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Wie der russische Nachrichtenkanal Vesti berichtete, sind die abchasischen Truppen dabei in die Pufferzone eingedrungen, in der sich nach den bestehenden Waffenstillstandsvereinbarungen nur russischen Friedenstruppen aufhalten dürfen.
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Russlands Präsident Wladimir Putin ist aus Peking direkt nach Wladikawkas in Nordossetien geflogen. Er koordiniert dort die Hilfsmaßnahmen für die aus dem Süden kommenden Flüchtlinge.
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Putin stellte in Zweifel, dass nach den Geschehnissen der letzten Tage die territoriale Integrität Georgiens noch aufrecht zu halten sei: Man kann sich schwer vorstellen, wie man nach allem, was geschehen ist, Südossetien noch davon überzeugen könnte, in den Verband des georgischen Staates zurückzukehren, sagte Putin.
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Die Handlungen der georgischen Führung gegen Südossetien sind ein Verbrechen gegen das eigene Volk, sagte Putin.
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