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Der Anschlag in Dagestan forderte mindestens ein Dutzend Tote (Foto: TV)
Der Anschlag in Dagestan forderte mindestens ein Dutzend Tote (Foto: TV)
Mittwoch, 31.03.2010

Zwölf Tote bei neuen Selbstmordanschlägen in Russland

Machatschkala. Bei zwei Selbstmordanschlägen in der Kreisstadt Kisljar im kaukasischen Dagestan sind mindestens zwölf Menschen ums Leben gekommen. 23 Personen wurden verletzt. Unter den Opfern sind auch Zivilisten.

Am Mittwochmorgen kurz vor neun Uhr hatte ein Selbstmordattentäter in einem geparkten Lada eine Bombe gezündet. Bei dem Attentat kamen zwei Polizisten ums Leben, der eine starb am Tatort, der zweite auf dem Weg ins Krankenhaus. Ein zufälliger Passant wurde bei der Aktion schwer verletzt.

Zweiter Attentäter zündet Bombe in Menschenmenge


Als Polizei, Krankenwagen, Schaulustige und freiwillige Helfer am Tatort eintrafen, griff der zweite Selbstmordattentäter ein. Verkleidet in eine Polizeiuniform mischte sich der Terrorist unter die Menge und zündete den zweiten Sprengsatz.

Der Tatort befindet sich neben einer Schule. Glücklicherweise waren zur Tatzeit keine Kinder in dem Gebäude.

Bei Russland-Aktuell
• Sprengstoffanschläge in Dagestan neben einer Schule (31.03.2010)
• Terror: Föderationsrat will Rückkehr zur Todesstrafe (30.03.2010)
• Metro-Bomben: Miliz hatte Terror-Warnung bekommen (30.03.2010)
• Terror in Moskau: Doppel-Anschlag auf die Metro (29.03.2010)
• Metroanschläge: Vollkommene Sicherheit ist Illusion (29.03.2010)
Durch die zweite Bombe wurden der leitende Ermittler und vier Polizisten, darunter auch der örtliche Polizeichef tödlich verletzt. Insgesamt kamen bei den beiden Anschlägen zwölf Menschen ums Leben. Die Zahl der Todesopfer könnte sich noch erhöhen, denn viele der Verletzten schweben in Lebensgefahr.

Sicherheitsmaßnahmen nach Metroanschlägen verschärft


Die Anschläge von Kisljar kommen nur zwei Tage nach den verheerenden Sprengstoff-Attentaten in der Moskauer U-Bahn. Dabei sind insgesamt 39 Menschen ums Leben gekommen und über 70 verletzt worden. Die Ärzte schätzen den Zustand von zwei Verletzten als kritisch ein.

In Moskau wurden die Sicherheitsmaßnahmen deutlich verschärft. Die Zahl der patrouillierenden Milizionäre in der Moskauer Metro ist auf das Dreifache gestiegen. Verstärkte Pass- und Gepäckkontrollen sollen die Sicherheit erhöhen, alle aus dem Kaukasus kommenden Reisenden werden unter die Lupe genommen.

Terrorist Umarow schiebt Schuld auf Geheimdienst


Der russische Top-Terrorist Doku Umarow hat unterdessen die Beteiligung an den Anschlägen in Moskau bestritten. „Alles wurde so hingestellt, als ob von den russischen Geheimdiensten niemand schuldig sei, dabei waren sie daran beteiligt“, heißt es in einem im Internet aufgetauchten Video, das angeblich von Umarow stammen soll.

Die russische Regierung geht dennoch weiter davon aus, dass die Terroristen aus dem Nordkaukasus stammen. Sowohl Premier Wladimir Putin als auch Präsident Dmitri Medwedew haben angekündigt, die Verantwortlichen für die Terroranschläge zu vernichten.

Nach dem Anschlag in Kisljar hat Medwedew den dagestanischen Präsidenten Magomedsalom Magomedow angewiesen, den Angehörigen der Opfer Hilfe zu leisten.




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