Dienstag, 21.02.2012
Gazprom: Gaslieferungen nach Westen wieder normalMoskau. Der Westen bekommt wieder soviel Gas aus Russland wie vertraglich vereinbart. Aber die Schuld für kürzliche Lieferengpässe an den eisigen Wintertagen schiebt der Staatskonzern Gazprom auf die EU.
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Nach den Engpässen wegen der großen Kälte hat der russische Staatskonzern Gazprom die Gaslieferungen nach Westen wieder in vollem Umfang aufgenommen. Die Schuld für die Einbußen von bis zu 30 Prozent gab Gazprom-Vize Alexander Medwedew - wie zuvor bereits Regierungschef Wladimir Putin - der Europäischen Union.
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Die EU habe einen effizienten Gasmarkt zerstört, erklärte Medwedew am Montag. «Inmitten der Krise sind Spotmärkte und erneuerbare Energien daran gescheitert, die erhöhte Nachfrage zu kompensieren.» Russland wolle weitere Leitungen bauen, um den wachsenden Bedarf europäischer Kunden zu befriedigen, teilte Gazprom nach Angaben russischer Agenturen mit.
Außerdem will Russland die Ostsee-Pipeline Nord Stream auf vier Leitungen verdoppeln. Wladimir Putin hatte den verspäteten Baubeginn von Nord Stream wegen großen Widerstands gegen das Projekt als einen Grund für die geringeren Lieferungen genannt. Die bislang genehmigte zweite Leitung soll im Herbst in Betrieb genommen werden.
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Im Dezember soll dann auch der Bau der ambitionierten Gasleitung South Stream durch das Schwarze Meer beginnen. Russland will bei Bedarf seinen Gasexport in die EU von derzeit etwa 150 Milliarden Kubikmeter bis 2020 auf 200 Milliarden Kubikmeter erhöhen können. Die Energiegroßmacht gilt als wichtigster Gaslieferant für Europa.
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Wegen des Extremwetters an kalten Wintertagen war der Energiebedarf in Russland auf ein Rekordhoch geklettert. Auch auf Geheiß Putins bediente Gazprom daraufhin zunächst den heimischen Markt. Nach Beschwerden westlicher Abnehmer räumte der Konzern geringere Lieferungen ein.
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Allerdings habe der Westen deutlich mehr Gas angefordert als vertraglich vereinbart. Von den Einschränkungen waren unter anderem deutsche, österreichische und italienische Versorger betroffen.
(dpa)
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