Donnerstag, 29.11.2012
Ex-Kreml-Chefideologe Surkow: Demokratie ist LuxusMoskau. "Demokratie ist Luxus", technologischer Fortschritt ist wichtiger - auf diese einfache Formel hat Vizepremier Wladislaw Surkow seine Ansichten gebracht. Surkow war lange Jahre Chefideologe im Kreml. Nun ist er für die Modernisierung Russlands zuständig.
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Innovationen seien die "vordringlichste politische Aufgabe", sagte Wladislaw Surkow bei einem Treffen von Staatsvertretern mit Geschäftsleuten in Skolkowo. "Sie muss vor dem Aufbau einer Partei und Wahlen kommen. Sie steht am Anfang von allem, denn ohne Hochtechnologien steigt die Arbeitsproduktivität nicht und es gibt keine Demokratie", fügte er hinzu.
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"Demokratie entstand genau in dem Moment, als die Technologien da waren, denn Demokratie ist Luxus. Wenn Ihr viel zu essen habt, könnt Ihr Euch Freiheit leisten. Habt ihr nichts zu essen, verschärft Ihr die Regeln aus purer Lebensnotwendigkeit", setzte er dann noch hinterher.
Bei der Opposition regt sich Widerspruch: Wladimir Ryschkow warf Surkow Größenwahn vor, früher habe er sich im Kreml mit der Vernichtung der Demokratie beschäftigt, heute sei er für die Modernisierung zuständig, also halte er die Modernisierung für das wichtigste.
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Boris Nemzow erinnerte Surkow daran, dass die Demokratie schon vor Hightech Einzug in das Gemeinwesen gehalten habe und verwies auf das mittelalterliche England und die Niederlande.
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Alexej Tschesnakow, stellvertretender Parteisekretär bei der Kremlpartei "Einiges Russland" hingegen ist mit der These Surkows einverstanden: "Demokratie heute - das ist das Vorhandensein von iPad und Kommunikator", sagte er.
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Cello 29.11.2012 - 14:00
Vodkabirne pur
Ja mit solchen Chefideologen erreicht man beides nicht! Weshalb sie jedoch vom Parlament gehalten und mit Steuergelder ver- und unterhalten werden ist sehr fragwuerdig.
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