Freitag, 23.09.2011
Ehemaliger Putin-Vertrauter wechselt zu den KommunistenMoskau. Geheimdienstgeneral Viktor Tscherkessow, einst einer der engsten Vertrauten von Premier Wladimir Putin, will bei den Duma-Wahlen für die Kommunisten antreten. Er soll weit vorn auf der Liste landen.
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Viktor Tscherkessow stammt wie Wladimir Putin aus dem KGB. Als Putin die Nachfolgeorganisation FSB als Direktor anführte war Tscherkessow sein Stellvertreter, unter Präsident Putin wurde Tscherkessow Generalgouverneur für Nordwestrussland.
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Sein Stern begann zu sinken, als er sich 2007 in der Funktion als Chef der Anti-Drogen-Behörde öffentlich über Korruption und Machtkampf innerhalb verschiedener Geheimdienstclans beklagte. Sein Artikel in der Tageszeitung "Kommersant": "Krieger darf man nicht in Händler verwandeln", rief großes Aufsehen hervor.
Bei Putin kam das An-die-Öffentlichkeit-Tragen der internen Konflikte aber gar nicht gut an. Nach kurzer Zeit wurde Tscherkessow versetzt - zunächst zur bedeutungslosen Agentur für Waffenlieferungen im Verteidigungsministerium. Später verlor er auch diesen Job.
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Nun will Tscherkessow bei den Wahlen für die Kommunisten antreten. Die versprechen sich von der Nominierung des Geheimdienstlers unter den ersten drei Namen der Parteiliste einen enormen Imagegewinn.
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Tscherkessow sei insbesondere bei Fragen der Sicherheit ein kompetenter Ansprechpartner, erklärte Parteichef Gennadi Sjuganow. Laut Umfragen erreichen die Kommunisten bei den Wahlen ein Ergebnis zwischen 15 und 20 Prozent.
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