|
|
Am 14.3. sind Wahlen in Russland |
|
Freitag, 12.03.2004
Wahlen im IrrenhausMoskau. In Wladiwostok sollen etwa 400 Patienten einer Psychatrie am Sonntag bei den Präsidentschaftswahlen abstimmen. Die Ärzte des Krankenhauses sind geteilter Meinung. Während die einen den Schritt als überfällig begrüßen, kritisierte einer der Psychiater sarkastisch: Ich habe bereits zwei Patienten, die sich für Präsidentschaftskandidaten halten und davon ausgehen, am Sonntag gewählt zu werden.
|
|
In der Nervenheilanstalt werden etwa 500 Patienten u.a. wegen Schizophrenie behandelt. 100 wurden vom Gericht für unzurechnungsfähig erklärt, die restlichen 400 sind nur zeitweise, wenn sich ihre seelische Verfassung verschlechtert, in der Klinik.
Diese 400 haben Wahlrecht und sollen nach Auffassung der örtlichen Wahlkommission davon auch Gebrauch machen. Die Verwandten wurden aufgefordert, die verschlossenen Unterlagen für die Kranken anzunehmen. Die Wahl selbst soll am Sonntag in der Klinik stattfinden.
|
Da derzeit große Wahlmüdigkeit in Russland herrscht, gibt es schon böse Zungen, die behaupten, dass dies nur ein Trick sei, die 50-Prozent-Hürde bei der Wahlbeteiligung zu nehmen. Aber in Wirklichkeit ist dies nur ein weiterer Fortschritt der Demokratie in Russland. Oder?
(ab/.rufo)
|
|
|
Leser-Kommentare zu diesem Artikel (und Kommentare zu Kommentaren): ↓
Schreiben Sie Ihren eigenen Kommentar, nachdem Sie sich hier unten für Kommentare neu registriert haben. Sie können hier oder im Forum (www.forum.aktuell.ru) mitdiskutieren.
Bisher gibt es zu diesem Artikel noch keine Leserkommentare
Überblick aller Leserkommentare zu allen Artikeln >>>